Lesebühne des Glücks: Der zweite Frankfurter Diary Slam am 16-5-13


Wir waren sooooo aufgeregt: Hatte uns schon der erste Diary Slam am Valentinstag voll geflasht: 50 Leute im kleinen Glück ist jetzt! Laden, wussten wir nicht, wie es in der Zentrale, Coworking Space in der Berger Straße sein würde. Würden wieder so viele Leute kommen? Nein, noch viel mehr - das wurde uns schon zwei Tage vorher bewusst. Letztendlich kamen 100 Leute! Wir hatten schon wieder nicht genügend Plätze - die Gäste kuschelten sich einfach zusammen. :-) Es war hot, wirklich. Schrecklich schwül, so dass der Moderator bereits vor dem Auftritt durchgeschwitzt war. 



Natürlich begann die Veranstaltung etwas später, der Moderator musste erst einmal dafür sorgen, dass die Gäste gut saßen - manchmal etwas schwierig, wenn die vorbereiteten Reserviert-Schilder einfach auf den Boden geschmissen wurden. ;-) Aber Krisenmanagement ist das einfachste für die Lesebühne des Glücks. Joana und Georgios, junge Leute, theatererfahren, trugen zunächst bedeutungsschwer Ausschnitte aus dem Diary Slam Buch von Ella Carina Werner + Nadine Wedel: "Ich glaube, ich bin jetzt mit Nils zusammen" vor und ernteten nicht nur viele Lacher, sondern sorgten für die lockerste Stimmung, die ich jemals bei einer Veranstaltung erlebt habe. 



Nach diesem guten Anfang ging es darum, eine Reihenfolge für die Diary Slammer zu finden, es waren ja immerhin sechs Personen, die den Mut aufbrachten. Normalerweise entscheidet das Los darüber, der Moderator jedoch suchte sich lieber einen jungen Mann aus dem Publikum, der der "Bestimmer der Reihenfolge" sein durfte, Markus (vorher nicht bekannt und schon gar nicht verschwägert oder sonstwas ;-)) - und er hat einen verdammt guten Job gemacht. Niemand hätte die Dramaturgie besser gestalten können. Aber das wusste zu diesem Zeitpunkt noch niemand.



Es begann Gerda mit zwei Tagebuch-Einträgen, die gar nicht in der allzu fernen Vergangenheit lagen. Wichtige Texte. Texte, die zum Nachdenken anregten, Texte, die schmerzwach waren...




Nach jedem Diary Slammer gab es die "Bewertungsphase", wie man sie vom Poetry Slam schon kennt. Der Moderator nannte sie "Gruppenarbeit". Diese Gruppen mussten sich erst einmal finden - und dann: einigen. Das war manchmal mit sehr viel Diskussion verbunden - aber auch mit viel Spaß, wie man hier unten sieht. 



Beim Vortrag von Julia konnten weder der Moderator noch die Lesende selbst ernst bleiben - zu lustig war die Reise in die Vergangenheit der Julia, als sie so alt war wie man auf dem mitgebrachten Foto sieht. 



Selbst die sehr sympathischen Schwestern auf der Fensterbank kriegten sich nicht mehr ein, als Julia auf die Tube drückte. Die in den Texten gelegentlich "mittelliebe" Mutter saß in der ersten Reihe und amüsierte sich prächtig. Und. "TSCHÜSS" möchte man mit den Worten von klein Julia diesen Abschnitt beenden. Zusammenhanglos.



Hier sieht man, dass manche Leute auch stehen mussten oder im Vorraum ihren Platz fanden...





Zum Glück war die Mutter von Sebastian, dem dritten Leser nicht mit dabei - ob sie so viel gelacht hätte wie wir? Er erzählte Anekdoten aus seinem Austausch-Jahr in Spanien, die nicht immer ganz jugendfrei waren - aber immer sehr witzig! Wenn man böse wäre, würde man sagen: Er war unser doppelter Außenseiter als Offenbacher in Frankfurt, und als gebürtiger Sachse. ;-) Sagen wir aber nicht. Ein sehr sympathischer Schriftsteller-Kollege ist das. :-)



In der Pause ein bisschen chillen uns ich seelisch auf den Vortrag nach der Pause vorbereiten...



Die beiden Damen, Caro und Kristina, sind der charmante und fleißige Teil der Lesebühne des Glücks. Sie verkauften Getränke, Essen, Bücher - und verbreiteten ganz schön viel gute Laune.


Daria war die einzige Diary Slammerin, die auch beim ersten Diary Slam mit dabei war. Und trug genauso witzig, klug und charmant vor wie beim ersten Mal. So sahen das auch die Gäste und gaben ihr viele Punkte.



Bäm las als letzter, das war schon vorher beschlossen - denn: er kam zu spät. Er musste sein Malheur erst einmal erklären, als er dran war. Sein Smartphone hatte ein Crash, was deswegen eine mittlere Katastrophe war, weil er aus seinen Notizen darin lesen wollte. Er schrieb also aus seinem Phone heraus, aus Angst, dass das Ding mitten im Vortrag die völlige Grätsche macht. :-) Tat es nicht. Trotzdem. Er war der jüngste - und hat es sehr gut gemacht. Wie alle an diesem Abend! Wir hoffen sie alle wiederzusehen!



Eine Besonderheit habe ich noch nicht erwähnt: Cia, die bei der Siegerehrung zwischen Daria und Bäm stand, las nicht, sondern trug aus dem Gedächtnis vor. Ja, wirklich wahr! Sie machte eine Performance daraus - auch nicht immer jugendfrei, aber nicht porno - sondern sogar sehr sozialkritisch. Sie erzählte z.B. von ihrer ersten Bierwurst, die sie aß (eine für mich sehr nachvollziehbare Anekdote - gibt es Bierwurst auch außerhalb Deutschlands???), und von ihren Problemen, sich als Kurdin in Deutschland zu integrieren.

Es gab übrigens fünf zweite Plätze - taaaaraaaaaaaa! :-) Und eine charmante Siegerin namens Julia! :-)

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