Der träumende Jonas ZWEI
Vor Jonas´ Fenster steht ein Kirschbaum. Der konnte nicht zur Ruhe kommen heute Nacht. Ein Stern leuchtete ihn an. Dieser fragte den Kirschbaum:
»Wieso schüttelst du ständig deine Äste? Wieso kannst du heute Nacht nicht schlafen?«
»Siehst du, mein lieber Stern, normalerweise sollte es mich nicht aufregen, was dieser Junge in diesem Zimmer erlebt und fühlt, doch auch der älteste Kirschbaum, der eigentlich erfahren und weise sein sollte, hat manchmal solche Momente«, erklärte der Kirschbaum redselig.
»Was hat denn der Junge? Ist er unglücklich?« fragte der Stern.
»Ja, er ist unglücklich. Er liebt die falschen Leute«, sagte der Kirschbaum, während er seine Äste schüttelte.
»Was bedeutet das?« fragte der Stern neugierig nach.
»Er ist ein Junge und liebt andere Jungs«, war die Antwort darauf.
»Na und, ist doch gut, dass er lieben kann«, meinte der Stern irritiert.
»Ja, natürlich, aber die Menschen sind der Meinung, dass ein Junge ein Mädchen lieben muss, sonst ist er nicht ‘normal’. Sie sagen, es sei unnatürlich, wenn man mit dem gleichen Geschlecht anbandelt.« Der Baum sagte es in
diesem abschätzigen Ton, der anzeigt, dass diese Denkweise gar nicht nachvollziehbar erscheint.
Das verstehen beide nicht.
»Die Liebe ist das wichtigste auf der Welt, doch viele Menschen begreifen das nicht«, sagte der Baum.
»Liebt er denn gerade einen bestimmten Jungen?« wollte der Stern wissen.
»Ich denke, keinen bestimmten. Er ist nicht wirklich verliebt im Moment. In seinen Gedanken schweift er von einem zum anderen, da er sowieso denkt, dass keiner von ihnen seine Liebe erwidert. So schwärmt er mal von Patrick, mal von Aleks, mal von ‘Max’. Es ist sowieso egal. Wenn sie aus seinem Blickfeld verschwinden, dann vergeht auch seine Schwärmerei.«
»Das ist traurig«, sagte der Stern, der nun nicht mehr so hell strahlte.
»Ja, das ist es wirklich, aber lass uns jetzt versuchen zu schlafen. Nun, da ich mit dir geredet habe, bin ich etwas entspannter. Gute Nacht, mein lieber Stern«, wünschte der Baum.
»Gute Nacht, mein lieber Kirschbaum.«
http://www.epubli.de/shop/buch/tr%C3%A4umende-Jonas-Jannis-Plastargias-9783844225075/16107
»Wieso schüttelst du ständig deine Äste? Wieso kannst du heute Nacht nicht schlafen?«
»Siehst du, mein lieber Stern, normalerweise sollte es mich nicht aufregen, was dieser Junge in diesem Zimmer erlebt und fühlt, doch auch der älteste Kirschbaum, der eigentlich erfahren und weise sein sollte, hat manchmal solche Momente«, erklärte der Kirschbaum redselig.
»Was hat denn der Junge? Ist er unglücklich?« fragte der Stern.
»Ja, er ist unglücklich. Er liebt die falschen Leute«, sagte der Kirschbaum, während er seine Äste schüttelte.
»Was bedeutet das?« fragte der Stern neugierig nach.
»Er ist ein Junge und liebt andere Jungs«, war die Antwort darauf.
»Na und, ist doch gut, dass er lieben kann«, meinte der Stern irritiert.
»Ja, natürlich, aber die Menschen sind der Meinung, dass ein Junge ein Mädchen lieben muss, sonst ist er nicht ‘normal’. Sie sagen, es sei unnatürlich, wenn man mit dem gleichen Geschlecht anbandelt.« Der Baum sagte es in
diesem abschätzigen Ton, der anzeigt, dass diese Denkweise gar nicht nachvollziehbar erscheint.
Das verstehen beide nicht.
»Die Liebe ist das wichtigste auf der Welt, doch viele Menschen begreifen das nicht«, sagte der Baum.
»Liebt er denn gerade einen bestimmten Jungen?« wollte der Stern wissen.
»Ich denke, keinen bestimmten. Er ist nicht wirklich verliebt im Moment. In seinen Gedanken schweift er von einem zum anderen, da er sowieso denkt, dass keiner von ihnen seine Liebe erwidert. So schwärmt er mal von Patrick, mal von Aleks, mal von ‘Max’. Es ist sowieso egal. Wenn sie aus seinem Blickfeld verschwinden, dann vergeht auch seine Schwärmerei.«
»Das ist traurig«, sagte der Stern, der nun nicht mehr so hell strahlte.
»Ja, das ist es wirklich, aber lass uns jetzt versuchen zu schlafen. Nun, da ich mit dir geredet habe, bin ich etwas entspannter. Gute Nacht, mein lieber Stern«, wünschte der Baum.
»Gute Nacht, mein lieber Kirschbaum.«
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