Your Pleasure is our Business 3
2.1 Was ist ein Hashtag und wie
komme ich zu Followern?
Zunächst möchte ich wieder einen Schritt zurück gehen:
Anfangs stellte ich fest, dass zwischen Autor und Leser eine Kundenbeziehung
besteht. Eine solche Beziehung benötigt Vertrauen und das Gefühl der
Authentizität. Der Leser möchte sich ernst genommen fühlen, möchte ein bisschen
Privatheit und Persönlichkeit des Autors erhalten, eine Beziehung aufbauen
können. Er hat kein Interesse daran zugespammt zu werden, im Gegenteil: Er
interessiert sich für etwas, dass ihm vielleicht nur diese eine Person geben
kann. Bei Sachbüchern ist das viel leichter zu greifen: Da ist es meist so,
dass sich der Leser für ein bestimmtes Fachgebiet interessiert, zum Beispiel
für Burnout, Hirnphysiologie oder Direktmarketing, und den Autoren als Experten
ansieht. Es ist leicht nachzuvollziehen, dass diese Leser, wenn sie einem
Autoren folgen, gerne mehr Informationen über genau dieses Thema bzw. diesen
Fachbereich erhalten möchten. Nach dieser etwas längeren Einleitung möchte ich
dann doch einmal zu Twitter kommen: Twitter kommt aus dem Englischen und heißt
übersetzt Gezwitscher, wer hätte das gedacht angesichts des kleinen
Piepmätzchens im Logo. Twitter könnte auch "Micro-Blogging" genannt
werden: Es dient dazu, kurze Nachrichten schneeballartig in die digitale Welt
zu schießen. Die Zeichenlänge dieser Kurznachrichten sind maximal 140 Zeichen
und sie werden Tweets genannt. Die Mitglieder dieses Netzwerkes nutzen das
Medium recht unterschiedlich. Viele kommunizieren über Tweets miteinander,
viele benutzen es als interaktives und meist öffentlich einsehbares
Online-Tagebuch, manche brauchen es als Marketinginstrument, wieder andere
informieren Menschen über einen für sie spannenden Fachbereich. Die Art des
Gebrauchs von Twitter ist ungefähr so unterschiedlich wie es die Nutzer selbst
sind. Ohne nun zu ausschweifend über Twitter zu sinnieren, denn das wäre ein
eigenes Buch wert, möchte ich ganz kurz die Begriffe Hashtag und Follower
erklären. Ein Hashtag sieht so aus: #. Es ist quasi ein Stichwort/ Schlagwort
oder englisch: Tag (das hash davor bedeutet: Doppelkreuz). Anfangs brauchte man
es, damit man Twitter-User, die über das gleiche Thema schrieben, schneller
finden konnte. Seitdem Twitter eine praktikable Suchfunktion anbietet, ist das
Hashtag im Grunde genommen redundant, aber da manche Hilfsdienste für Twitter
(Twitter-Clients) Stichworte mit Hashtag automatisch in die Trefferlisten
aufnehmen, benutzen viele Twitterer diese lieb gewonnene Konvention weiter.
Schaut man sich Twitter genauer an, sieht man auf der linken Seite Trends: die
zehn meist genannten Schlagworte des Tages. Die generieren sich je nachdem, was
gerade besonders diskutiert wird. Ist der Papst gerade zu Besuch in
Deutschland, ist es sehr wahrscheinlich, dass er in den Trends erscheint,
genauso wenn das Ex-Präsidentenpaar sich trennt. Je nach Art der Nutzung von
Twitter gibt es selbstverständlich unterschiedliche Ziele und Motivationen, mit
dem Thema Follower umzugehen. To follow ist Englisch und bedeutet (ver)folgen.
Ein Follower ist also jemand, der dem eigenen Account auf Twitter folgt, im
Gegenzug verfolgt man andere Accounts. Das ist natürlich obligatorisch, denn
sonst wird man in der Timeline nicht viel zu lesen bekommen. Es gibt noch ein
paar Funktionen neben Privatnachrichten, die man sich schicken kann: Retweeten,
was einfach bedeutet, dass man einen Tweet eines anderen Users teilt,
favorisieren, was einfach bedeutet, dass man einen Tweet nicht nur teilt,
sondern speziell hervorhebt. Aber das sind alles Finessen, die man sich nach
Tagen aneignet, wenn man sich Mühe gibt und versucht sich einzudenken. Denn das
ist der größte Unterschied zwischen Twitter und Facebook. Während letzteres
scheinbar nur Schwierigkeiten beim Thema "Privatsphäre und
Urheberrecht" macht, ist es recht einfach zu bedienen, während man das
Prinzip von Twitter nicht ganz so leicht verstehen kann, es hat sehr viel mehr
Geek-Potenzial. Man braucht schon ein paar Tage intensiver Beschäftigung, um
durchzusteigen, wie man am besten agiert. Zum Beispiel hatte ich anfangs nicht
verstanden, wie man lange URLs verkürzt, wozu man solche Dienste braucht wie
bit.ly oder ähnliches, oder wie man Bilder einbindet, wozu es z.B. Twitpic gibt
(später auch mit Instagram und ähnlichen Diensten).
Bald gibt es Teil 2 zum Thema Twitter ...
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