Portakal - Orangen im Zypressenhain am 7/10/11

Alle Wörter kommen aus dem Griechischen, wirklich alle, frag den Vati aus "My Big Fat Greek Wedding", sag mir eins - und ich werde es dir erklären. ;-) Aber nein: die Apfelsine ist wirklich griechisch, oder doch türkisch, oder doch beides? Im Griechischen πορτοκάλι oder "Portokali", im Türkischen Portakal, wobei es auch ein anderes Wort dafür gibt.
Nun fand am 7.10. in der Reihe "Die Welt in Offenbach zuhause" eine literarisch-musikalische Zeitreise mit Lyrik von Nazim Hikmet und Giorgos Seferis und mit musikalischen Beiträgen von Alexandros Bouras (Gesang), Alexander Csery (Klavier), Adil Demirtas (Tambour und Laute) und Vural Güler (Laute und Baglama) statt. 50 bzw. 51 Jahre nach der Anwerbung von Türken bzw. Griechen, gab es diese gemeinsame Veranstaltung, die sehr harmonisch im Haus der Stadtgeschichte in Offenbach über die Bühne gebracht wurden - und die die Gemeinsamkeiten betonen wollte: Portakal eben. 


Adil Demirtas (Tambour und Laute) und Vural Güler (Laute und Baglama) 
Gäste zwischen der neuen Ausstellung im Haus der Stadtgeschichte -
Bilder von Georg Schulze.
Unsere Väter trafen sich eines Mittags in der Kantine des Badischen Stahlwerkes, klopften sich gegenseitig auf die Schultern und sagten es so:

„Ah, du Papa Aris?!“ – „Ah, du Papa Metin?!“ – „Ja. Metin ist guter Junge.“ – „Ja. Ja. Dein Aris auch ein guter Junge.“ 

Und dann kümmerten sie sich wieder um ihr Essen, vermutlich irgendetwas mit Kartoffeln. 

So oder so ähnlich sah die türkisch-griechische (und eigentlich auch neudeutsche) Begegnung zwischen dem Vater meines besten Freundes M. und meines Vaters aus. 
Es ging an diesem schönen Abend um den "Trialog zwischen den drei Kulturen".

Vier der Vortragenden, die zweite von rechts: Monika Carbe,
die wunderbare Organisatorin der Veranstaltung.
In einem "Battle" oder einer Art "Poetry Slam" lasen abwechselnd Vortragende auf deutsch, türkisch und griechisch Texte von Nazim Hikmet und Georgios Seferis. Die Rezitationen waren dann so verschiedener Art wie die Texte selbst. Es hat richtig viel Spaß gemacht, den Gedichten zu lauschen.


Der Verleger Sewastos Sampsounis bei seinem gestenreichen Vortrag.

Die Dichterin bei ihrer gefühlvollen Rezitation.

Dimitrios Karamsalis - tolle Stimme, toller Beitrag.

Marcus Schenk und Ali Karakale moderierten.

Melancholische Musik von Alexander Czery und Alexandros Bouras.
Ein gelungener Abend mit ganz viel spannenden Gedichten und wunderschöner Musik und manchmal doch ein bisschen zu viel Informationen über die beiden Dichter. ;-) Leider durfte ich nur ein Gedicht rezitieren, aber dafür war es das letzte von allen. :-) Und sehr schön.
http://www.groessenwahn-verlag.de/
http://www.kinisis.de/aktivitaten.htm
http://www.textus.de/mcarbe/

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