Dead or Alive Slam bei den ARD Hörspieltagen am 8.11.13
Wenn man sich weder zu den Toten noch zu den Lebendigen zugehörig fühlt ...
Es war ein Tag der emotionalen Höhen und Tiefen, es war eine Reise mit vielen Hindernissen, eine Spurensuche, eine Reise in die Vergangenheit ...
Was ist passiert?
Wie soll ich das am besten erklären? Vielleicht mal chronologisch unchronologisch. Die Fahrt mit der Deutschen Bahn war, wie immer und insbesondere, wenn es nach Karlsruhe geht: CHAOTISCH! Der ICE, den ich eigentlich nehmen wollte, hatte eine Stunde Verspätung, was mich etwas erheitert, dauert doch die Fahrt nach Karlsruhe auch genau eine Stunde. Nun gut, also suchte ich mir einen ICE, der nach Mannheim fuhr. Und ich stand die ganze Fahrt über. Wie die Hälfte des Zuges. Und dann in Mannheim mussten wir umsteigen - und zwar in einen ICE, der nochmal die Hälfte lang war. Saugut! Ich stand wieder die ganze Fahrt.
Aber ich war relativ früh dran! Und dann entschied ich mich, ein Stück zu laufen. Durch meine alte HOOD. Ich wohnte ja lange in der Karlsruhe Südweststadt. Ich war so lange nicht mehr in der Vorholzstraße, Jahre nicht mehr. Und dann am Freitag das erste Mal. Mir kamen die Tränen. Ich weiß gar nicht, warum ich weinte. Melancholisch war ich, traurig? Glücklich, das alles damals erlebt zu haben? Wollte ich wieder etwas zurück holen? Welche Gefühle hatte ich denn eigentlich? Ich weiß es nicht. Alles kam hoch. Freude. Kummer. Liebeskummer. Liebesfreude. Es begann zu regnen - und da waren es dann sowohl der Regen als auch meine Tränen, die von meiner Nase perlten.
Ich lief weiter. Richtung ZKM. Und dann kam ich auch an die Wand, vor der das BLOG-Bild von schmerzwach aufgenommen wurde. Erneut wurde ich ganz melancholisch. Das Leben ist schon merkwürdig ...
Jetzt stand ich vor dem ZKM und dachte: Als ich hier noch wohnte, wollte ich immer mal im ZKM auftreten. Nun war es soweit. ARD Hörspieltage. Ich durfte beim Dead or Alive Slam mitmachen. Für mich war das alles ungewohnt. Ich meine, na klar, ich bin ganz oft aufgetreten, ich moderiere ständig, auch vor vielen Leuten - wenn auch nicht vor 500-600 Leuten wie am Freitag, aber trotzdem. Mich stört das eigentlich alles nicht so. Aber dieses ganze Brimborium, die vielen Proben, wir hatten 10 Seiten Text vorher mit allerlei Infos, den Ablauf, alles. Unheimlich spannend alles. Unheimlich.
Doch ich fühlte mich merkwürdig. Warum? Vielleicht weil ich mich vorher so fühlte, vielleicht weil ich nicht bereit war, vielleicht weil ich so aufgeregt war - mit Slammern aufzutreten, die schon Hunderte von Slams bestritten haben: Sophie Passmann, Wehwalt Koslovsky und Dalibor. Und den wunderbaren Schauspieler/innen: Ute Baggeröhr, Robert Besta, Jan Andreesen, Matthias Lamp. Es wurde für den SWR 2 (für das Radio) aufgenommen und es wurde live in alle Welt gestreamt!!! Ja, nun.
Hier kann man es sehen. Gleich vorweg: Ich wurde in den Boden gestampft von diesen tollen Künstler/innen. Ich war gut. Ich habe mein Bestes gegeben. Doch die anderen waren einfach SAUSTARK!
Trotzdem bereue ich meinen Auftritt natürlich nicht, es war spannend. Es war cool, vor so vielen Leuten aufzutreten. Mit den Künstler/innen Backstage.
Und: Poetry Slam ist halt einfach nicht so mein Ding ... Ich verstehe es einfach nicht. :-) Und ich finde, dass zwei Poetry Slams durchaus reichen sollten, generell bin ich einfach kein Slammer, das Moderieren liegt mir beim Diary Slam auch sehr viel mehr als das aus dem Tagebuch lesen ...
In der Vorholzstraße 36, an einem wunderschönen Tag, damals ... |
Der wunderbare Jan Andreesen (der ins Finale kam) vor ausverkauftem Saal |
Vor der Veranstaltung ... |
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