"This is not a thought", 2011, von Vanja Vukovic, AEÖ im Ausstellungsraum Eulengasse

Warum sprechen Sie so gut Deutsch? wurde ich früher häufiger gefragt. ??? Ähm, bin ich in Deutschland geboren? Zur Schule gegangen? Abitur gemacht? Deutsch-Lehrer geworden (vor allem auch noch speziell für DaF/DaZ)? 
Ein Thema also, das mich immer schon beschäftigte...
Dies führte mich Freitag Abend in den Ausstellungsraum Eulengasse, in dem die Doppelausstellung "Laboratorium. Martha Rosler ´Losing: A Conversation with the Parents´ und Vanja Vukovic: ´This is Not a Thought´" die Eröffnung feierte. Vanja Vukovic fragt auf ihren Plakaten: "Warum sprechen Sie so gut Deutsch? Fühlen Sie sich wohl bei uns in Deutschland? Wann wollen Sie wieder zurück in Ihre Heimat?" Fragen, die sehr häufig vorkommen, in der Zeit der globalen Migration. Dabei ist diese Arbeit gleichsam plakativ und subtil, ironisch und ernsthaft.



Das Schöne an diesem Projekt ist, dass es ja auch um Kunst im öffentlichen Raum geht, und daher die Plakate konsequenterweise insbesondere an der Konstablerwache (U-Bahn-Haltestelle) und an anderen öffentlichen Orten plakatiert wurden - die Künstlerin Vanja Vukovic kam dabei mit sehr vielen Menschen in Kontakt und in rege Diskussionen. Für die Frankfurter/innen: Schaut euch mal um, ob ihr die Plakate irgendwo seht und sagt bitte Bescheid.


Von Martha Roslers Werk konnte man leider nicht ganz so viel mitbekommen. Die Gäste saßen auf dem Sofa, vor diesem Fernseher, und redeten selbstverständlich lauter als der Ton des Filmes eingestellt war. Nicht schlimm, nicht schlimm, dafür ist die Ausstellung ja da: in der Seckbacher Landstraße, in Bornheim also, Ausstellungsraum Eulengasse, geöffnet immer Di 10-13 Uhr, Do 17-21 Uhr, Fr 15-18 Uhr, So 15 - 19 Uhr. Und sonntags wird Vanja Vukovic anwesend sein, die übrigens in der Städel Kunstschule bei Martha Rosler studierte. 


Meine Begleitung Clemens, aus Österreich stammend, würde gerne die Frage gestellt bekommen: Woher kommen Sie eigentlich? Aber man hält ihn ja viel zu oft für einen Bayern. Auch doof, irgendwie. Naja, eigentlich, muss das eher SO heißen: "Also eigentlich wollte ich ja gefragt werden, ob ich mich in Deutschland wohl fühle. Das war sicher der Wein, der mit deiner Erinnerung gespielt hat." ;-) Meine spontane Idee, die ich der Künstlerin mitteilte: Mach´ Plakate mit zwei Menschen drauf, eine Person ist eine Afro-Deutsche, die andere blond, blauäugig, "urdeutsch aussehend", ohne deutschen Pass. Mit Pfeilen und entsprechenden Antworten auf die Fragen. :-)



Himbeerfarbener Rotwein und nette Gespräche gab es auch - eine tolle Stimmung bei dieser kleinen Ausstellungseröffnung.

Und an der Decke gab es noch ein Highlight im Nebenraum. So 80ies, so cool! 


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