Wenn es um die Darkroom Diaries geht, dann ist niemand berufener davon zu erzählen, als mein lieber Freund Jott A. Er machte einst eine Führung mit mir durch den Karlsruher Nymphengarten und bewies mir, dass es auch in dieser langweiligen Beamtenstadt Cruising Areas für Schwule gibt. Unangenehm vielleicht, dass ich beim Umschauen entdeckte, dass einer meiner Verehrer dort rumlungerte - der bekam, wie man sich denken kann, keine Chance mehr bei mir. Jott A., der so ganz anders mit seiner Sexualität umgeht als ich - ein Besucher nicht nur von Parks, sondern auch von Sex-Kinos und Klappen - erzählte und erzählt mir noch immer Geschichten, mit denen ich nicht dienen kann. Das geht dann so: Ich war einmal in einem Darkroom in Mannheim, im Connexxion, unten in den Katakomben, die haben ja jetzt zugemacht da. Da sind ja vor den eigentlichen Darkrooms noch so allerlei "Liebes"-Schaukeln, Zahnarztstühle, Slings etc... Dort habe ich mich in einen dieser Slings begeben, da ist einer v...
Eine Schweigeminute ist ja nützlich, wenn nicht nur das gibt, aber auch andere Arte der Solidarität: Schweige um darüber nachzudenken, was passiert ist (da auch das Mitfühlen wichtig ist), und gleichzeitig Spenden, z.B., um "greifbar" zu helfen.
AntwortenLöschenAber nur an "Schweigeminuten" teilzunehmen finde ich ja auch dumm, hilft nur das Gewissen der Heuchler :/
Sehr, sehr ehrlich. Und damit mutig. Und in
AntwortenLöschendem Fall leider auch noch wahr. Man kann denke ich sogar mit Sicherheit sagen, dass Menschen mit diesen Schweigeminuten etwas eigennütziges bewirken, auch wenn ich, dass mag jetzt komisch klingen, keinesfalls Egoismus vorwerfen würde, zumindest nicht dem Großteil.
Geht gar nicht? Denke doch.
Weil es einfach Unterbewusst passiert, daher lässt sich wohl auch erklären, warum man irgendwie das Gefühl haben kann, dieser Anteilnahme gedanklivh zu wider handeln zu müssen und dabei gleichzeitig schon die Gewissheit, man tut den Menschen Unrecht, wenn man sie mit diesem Gedanken konfrontiert.
Ich denke vielen Menschen ist durchaus bewusst, dass wir in einer extrem oberflächlcihen, scheinbaren Gesellschaft und modernen Welt leben, ich glaube das man sich selber das Gefühl gibt, einen scheinbaren Schein Menschlichkeit in diese zu werfen, wenn man gemeinsam eine Minute schweigt.
Eben gewohnt oberflächlich, nur leider schon so so kultiviert, verinnerlicht, dass man tatsächlich daran glaubt, gebotenen Respekt zu zeigen und Anteil zu nehmen.
Obwohl diese Schweigenminuten im Grunde immer zu Anlässen statt finden, in denen man sich gar nicht auf Mitgefühl konzentrieren kann, weil man weder am richtigen Ort noch in der richtigen, idealerweise eigentlich vertrauten "Umgebung" gedenkt.
Aber da man es gemeinsam tut, fällt es eben schwer, dass gegenüber sich selbst auch zuzugeben, wenn man dazu emotional überhaupt in der Lage ist.
Und ich selber frage mich oft genug, ob ich das überhaupt noch bin, wenn ich in dem Moment in dem eine solche Schweigeminute statt findet tatsächlich irgendwie glaube Anteil zu nehmen, sobald ich dann wieder alleine bin, steillt sich die eben von dir aufgeworfene Frage.
Man erfüllt eben eine gesellschaftliche, emotionale Pflicht, die auch im Grunde genommen nicht angezweifelt werden darf, weil die Motive positiv sind. Das Ergebnis ist es leider nicht.
Und da kann man gerne auch noch weiter gehen, denke ich, ich hoffe ich bin in der Lage, das so auszudrücken, dass man mich versteht, wie ich dich in dem Posting verstehe:
Klar, die deutschen sind spendenfreudig, und das ist auch gut und nützlich und sollte sich so auch fortsetzen.
Nur ist die Tatsache, dass wir sogar unser bestes in nicht geringen Mengen spenden auch gleichzeitig der Beweis für Aufopferung, so wie es sich für uns selber leicht anfühlen kann und wie es (erstaunlicherweise oft von Leuten, die selber nichts geben) oft dargestellt wird?
Eher nicht, glaube ich. Nur der Beweis, dass es uns noch verdammt gut, selbst der Ärmste hier merkt in diesen Momenten, dass er im globalen Vergleich absolut priviligiert ist. Und das selbst Geld, dass hier keiner mehr freiwillig hergeben würde, außer im Glauben sich zu opfern, unterm Strich hier noch im Überfluss vorhanden isr.
Aber wer würde auch nur auf den Gedanken kommmen, etwas abzugeben, von dem er wirklich glaubt, es zu brauchen? Würde ich es tun? Auch wenn es richtig wäre? Oder gerecht? Würde ich es überhaupt merken? Richtigkeit? Und Gerechtigkeit?
Keine Ahnung, was mich angeht.
In der gesellschaftlichen Gesamtheit gibt es allerdings gewisse Tatsachen, selber geschaffen, die mich daran zweifeln lassen.
Fast makabare Tatsachen.
Ich habe schon so viele Menschen gesehen, die sich in Japan einfach nur gerne die Gewissheit verschaffen würden, ob sie, was die Strahlung angeht, überhaupt in Gefahr ist.
Nicht möglich, anhand des Mangels an Messgeräten.
Wo sind Geigerzähler auf Monate aufgekauft, obwohl man eigentlich nicht mal potentiell in Gefahr ist? Zumindest im Moment?
Man weiß ja nie...
...
Eigentlich war ich wegen etwas anz anderem gekommen, abera aus Respekt vor dem Posting werde ich das woanders auf deinem Blog schreiben.
Peace
basti