Simplonpark und Aquarium in Mailand


Wenn man aus der Innenstadt kommt, muss man erst einmal eine Festung überwindern, das wunderschöne Castello Sforzesko mit all seinen Kunstschätzen (und natürlich den jungen afrikanischen Männern, die "Glücks"Bänder und ähnliches an die Touris bringen wollen - ich berichtete auf Facebook). Dann gelangt man aber in einen wirklich wunderbaren großen Park zum Rasten und Erholen, dem Simplon-Park. Ich habe ja ein Motto, wenn ich fremde Städte besuche: mindestens in eine Kirche gehen, in ein Einkaufszentrum laufen (in Mailand war das die Viktor-Emmanuel-Passage) und in einem Park chillen. Und wenn es geht, ein Aquarium besuchen. In Mailand ist das Aquarium quasi in den Simplon-Park integriert. Geile Sache! :-)
Ja, das Aquarium ist klein, hat nicht mal Haie, aber trotzdem ist es schön dort, entspannend, und hat neben den Tieren auch Kunst zu bieten. Im Moment ist eine Ausstellung mit dem Titel Blau zu sehen. Da habe ich witzige Bilder geschossen. :-)
Der Vorteil an diesem Teil der Stadt: es gibt keine Schlangen hier, wie im Rest Mailands. Endlich ein bisschen Ruhe vor dem Trouble, der einem durch die Millionen Touris überall in der Stadt begegnet. Gut, da war so ein großer Benefizlauf am Sonntag und deswegen schon am Samstag ein Zeltlager in diesem Park, aber das habe ich einfach ignoriert.
Wieso reisen? frage ich mich auf jeder Reise, und finde abwechselnd eine Million Antworten und keine. Natürlich zieht mich Sonne an, ich möchte immer in die Sonne reisen. Ich fühle mich in T-Shirt und kurzen Hosen am wohlsten, hasse Socken. Natürlich zieht es mich an, neue Sachen zu sehen, neue Erfahrungen zu sammeln. Neue Menschen, neue Situationen, eine ganz andere Atmosphäre erleben als im Alltag. Lernen. Abschalten. Perspektiven wechseln. 
Der Weg ist das Ziel ist ein Klischee - und doch hatte ich in Mailand / Bergamo plötzlich wirklich diese Erkenntnis, dass es mir darum geht. Im normalen Alltag sehe ich auch überall Veränderung, einen Prozess, einen Wandel. Dafür mache ich auch viel. Ich gehöre zu den Menschen, die Arbeitsstellen wechseln, Jobs beenden und neue beginnen, um weiter voranzuschreiten. Aber ins Ausland zu gehen, sich dort in ein neues Umfeld zu werfen, hat eine andere Qualität, vor allem, wenn man das ganz bewusst macht und vielleicht sogar alleine reist. Wenn man auf sich gestellt ist, jede Entscheidung selbst fällen muss, immer auch im gleichen Moment reflektiert, weil man einfach überhaupt keine Zerstreuung durch jemanden hat, der irgendetwas vor sich hinplappert, mit dem man in dem Moment gar nichts zu tun hat ...
Reisen ist für mich, über mein Leben nachdenken, vergleichen, wie es woanders ist und überlegen, was ich im Alltag habe und lebe. Reisen ist ein Austesten, es bedeutet, sich andere Optionen anzuschauen und für den Alltag zu überlegen, ob die Wahl okay ist, ob das Leben so sein soll oder doch anders. Reisen ist aber auch Genuss, es ist richtiges italienisches Eis oder Pizza essen, es ist herausfinden, was dort die Mode ist, was man da trägt, es ist aber auch mitzukriegen, mit welchen Themen sie sich beschäftigen, was sie bewegt - wenn man dazu geneigt ist, so sehr ins Außen zu gehen bei einer Reise. Ich bleibe ja sehr gerne im Innern ... Reisen bildet: Kunstwerke in echt anschauen, wunderschöne Gebäude "fühlen", "erleben", es ist: Dinge mit eigenen Augen anschauen, ohne Filter, ohne Interpretation von anderen Menschen.  Reisen ist, darüber nachzudenken, warum es an dem Ort gerade so ist, wie es ist. Reisen ist aber auch, darüber zu denken, warum man selst gerade so ist, wie man ist.
























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