Jahresrückblick 2017
Das Jahr 2017 hat mit Entschleunigung in Marokko begonnen, mit dem Wunsch, das mit der Work-Life-Balance richtig hinzubekommen. Und mit dem Ziel, immer mal wieder Challenges einzugehen, Herausforderungen anzugehen und aus der Komfortzone herauszutreten. Zum Beispiel läutete ich 2017 mit einem Neujahrsschwimmen im kalten atlantischen Ozean ein.
Das ganze Jahr über sorgte ich mich darum, neue Orte kennenzulernen, Auszeiten einzuplanen und zu genießen (siehe später Urlaube), aber auch immer wieder auf neue Situationen zu treffen, Herausforderungen anzunehmen (beruflich zum Beispiel - auch dazu mehr weiter unten).
Dieses Jahr schaffte ich es endlich einmal, mich beim Projekt "Stadtlabor" zu beteiligen. Ein Grund war natürlich auch, dass wir einen Film drehen wollten. Wir waren sieben Arbeitsgruppen, die gemeinsam mit Julian Vogel und Érica Abreu sieben kurze einminütige, tonlose Videos über Frankfurt drehen sollten - Themen waren dabei Ökonomie, Ökologie, Wohnen, Bauen, Verkehr. Ich hatte das Thema Wohnen. In meiner Gruppe waren KaMü (siehe Zeichnung) und Bettina (eine Opernsängerin aus Brasilen) vertreten. Wir überlegten uns, wie es ist, in einer Großstadt zu leben, den Nachbarn gegenüber nicht zu kennen - und überlegten uns dazu eine witzige Geschichte mit einem Twist. Wer das Ergebnis sehen möchte, kann ihn im Historischen Museum betrachten, da läuft er in einem Loop. Wir lernten Kameraführung, Regie, Drehbuch und Schnitt in diesem Seminar, das über Monate hinweg ging. Das machte großen Spaß! Film wird im Jahr 2018 ein noch größeres Thema werden, aber dazu im Januar mehr.
Apropos Film: Natürlich gab es dieses Jahr auch die Fortsetzung des erfolgreichen Films mit meinen afghanischen Jungs, der zweite Teil heißt "Die Suche nach dem Glück im fremden Haus ... geht weiter". Dieses Mal war die gesamte Arbeit ehrenamtlich, an Wochenenden und Abenden trafen wir uns und drehten weiter, ließen uns das Ankommen und die Ziele der jungen Männer erzählen, kochten und aßen mit ihnen, ließen Drachen steigen, spielten Volleyball, besuchten sie bei ihren Ausbildungen und zuhause. Sie sprachen über ihre Sorgen und Ängste, insbesondere über das Thema Abschiebungen.
Eine eigene Show zu haben, das war schon immer mein Traum: in der VillaVie (Haus der Begegnung "Kulturressort") war es dann dieses Jahr endlich soweit. Ich durfte meine Literaturshow "Jannis trifft ..." zwei Mal aufführen. Im März waren Krimi-Autorin Katja Bohnet und Lyriker Marcus Roloff zu Gast, im November dann Autor und Oberbürgermeisteramtsleiter Martin Wimmer und Poetry Slammer Jey-Jey Glünderling. Beides wunderschöne Veranstaltungen mit viel Spaß, Musik und Erkenntnissen.
Auch Theke. Texte. Temperamente. lief dieses Jahr ganz wunderbar und machte unheimlichen Spaß! Wir waren dieses Jahr im Knobbe, im Yachtklub und in der Trinkhalle in Sachsenhausen. Immer ganz wunderbare Veranstaltungen mit zufriedenen Gästen und ganz vielen neuen Inputs. Auch der Diary Slam im November, der zum ersten Mal im Gallus Zentrum stattfand, war wirklich eine sehr sympathische und nette Veranstaltung, die vor allem den Zuschauer*innen super gefallen hat!
Mit den Dichter*innen vom Salon Fluchtentier gab es dieses Jahr auch ganz wundervolle Veranstaltungen, zwei Mal durfte ich ein Undercover spezial moderieren, einmal mit Nils und einmal mit Martin, einmal zur Lyrikplattform Mosaik aus Österreich und ein "Übersetzung-Undercover" mit Dichter*innen, die fremde Texte ins Deutsche übersetzt haben. Beide Mal im Elfer Club, auch hier mit wunderbaren Menschen und ganz viel erhebenden Glücksgefühlen. Auch die anderen Veranstaltungen machten Spaß, vor allem auch, wenn ich an der Kasse saß. :-)
Ansonsten hatte ich Lesungen, die sehr spannend waren: das erste Mal war ich dieses Jahr auf der BuchBerlin und durfte da, wie gesagt, auch lesen, und zwar auf der Empore. In Marburg wurde eine Fakultät von Studierenden besetzt, zur gleichen Zeit durfte ich aus RotZSchwul lesen, an eben dieser Fakultät, mit interessierten Studierenden. Das machte richtig Spaß!
Natürlich war ich auch in diesem Jahr auf den großen Buchmessen unterweg: im März in Leipzig und im Oktober in Frankfurt. Erstere zum Glück mal wieder mit Carolin Wasauchimmer, in Frankfurt vermisste ich sie jedoch. Dafür hatte ich aber Julia und Nils von astikos oft um mich herum - war auch schön. Apropos astikos: viel für die Facebook Fanseite gemacht, ein bisschen für das astikos Blog gearbeitet - und alles andere, was ich für den Verlag so gemacht habe, wird erst 2018 verraten. :-)
Apropos Veröffentlichen: dieses Jahr passierte dies nur einmal. Sekt & Sex ist der Titel mit dem sehr signifikanten Cover. Mehr dazu hier: http://groessenwahn-verlag.de/verlagsprogramm/sekt-und-sex/
Im Beruf habe ich weitere Aufgaben übernommen. Neben meiner Arbeit in der Beratungsstelle für Asylbewerber*innen bin ich auch in der Koordination beim Jugendmigrationsdienst im Gallus tätig und werde "Mikro-Projekte" im Stadtteil durchführen. Das kann im Bereich Kunst sein, Musik, Sport, Freizeit etc. Ich bin sehr gespannt darauf. Eine Ausstellung habe ich mit Parwiz Rahimi aus Afghanistan in der Beratungsstelle für Asylbewerber*innen initiiert. Im Dezember durfte ich einen Trialog in einer Moschee im Gallus moderieren - drei Stunden spannende Diskussionen! Manchmal wurde ich allerdings von der Arbeit freigestellt: ich musste dieses Jahr sechzehn harte Verhandlungstage ins Jugendgericht, um als Schöffe tätig zu sein. Außerdem wurde ich vor wenigen Wochen in den Betriebsrat gewählt. Da weiß ich auch noch nicht so genau, was auf mich zukommt. Einfach mal schauen, wie das Jahr 2018 wird - ich habe zumindest viele wunderbaren Projekte vor!
Das heißt aber gleichzeitig auch, dass ich im nächsten Jahr noch mehr als in diesem darauf achten muss, keinen Burnout zu bekommen. Glücklich und relaxt sein trotz vieler verschiedener Aufgaben. Immer genug entspannen, den Kopf frei kriegen. Zumal ich auch literarisch wieder mehr vorhabe als in diesem Jahr. 2018 wird ein Hammer-Jahr, da wird es Zack-zack-zack gehen. Da brauche ich dann die Auszeiten - wie in diesem Jahr Yoga auf der Burg Fürsteneck, viele schöne (lange) Wochenenden in Kaub, Amsterdam, Alkmaar, Brüssel, Brügge, Oostende, Urlaube nach Marokko, Sevilla und Venedig und und und ... Challenges, die ich bestehen musste wie den Hochseilgarten bei Friedrichsdorf und vielem, von dem ich hier nicht berichten muss ... :-)
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