Tour de Kultur 14

Manche Wochenenden beginnen einfach früher, manchmal eben schon am Mittwoch - insbesondere dann, wenn die Schirn Kunsthalle zur Ausstellungseröffnung einlädt. Diesmal etwas kleiner, im Schirn Cafe: Alicja Kwade ist die Künstlerin, deren Installation in der Rotunde ihre Kreise dreht - jeden Tag von 10 - 22 Uhr. Ich wollte sehr gerne ein Foto davon machen, aber es ging irgendwie nicht. :-) Dafür gibt es aber sehr gute Fotografen, die das besser können: BILDER.  Matthias Ulrich hatte die spannende Einführung gesprochen, wies auch daraufhin, dass die Schirn Kunsthalle bereits bei der Ausstellung "Unendlicher Spaß" eine Installation der Künstlerin gezeigt hatte. Noch interessanter war, dass es manche Besucher/innen schafften, die Geräusche der Installation in der Rotunde auszublenden - um 22 Uhr wurde es still und manche merkten es gar nicht.

Es ist zwar Arbeit, diese Jurytätigkeit für die Goldene Leslie (Jugendbuchpreis von Rheinland-Pfalz), aber da ich schöne Jugendbücher lesen darf ... Das ist doch Spaß! :-) Ich bin immer so gespannt auf die Bücher, jedes Jahr aufs Neue! Und Donnerstag kamen sie endlich an, nach einer einwöchigen Reise von Mainz nach Frankfurt, in die fiftynine. Und ich hatte, glaube ich, dieses Mal Glück in der ersten Runde. :-) Mindestens zwei Bücher sind genau mein Fall. 

Dann ging es abends weiter mit einer Ausstellung. Dieses Mal die Finissage von Niko Neuwirth: Facing Europe. Der Fotograf zeigte Bilder, die er auf seiner Reise nach Skandinavien machte, wobei er sich (ähnlich wie ich bei "schmerzwach reist") einfach treiben ließ ("ohne Plan") und schaute, wo und bei wem er ankam. Es ging ihm vor allem auch darum, Menschen zu begegnen. Wirklich wunderbare Fotos. Und ich freue mich sehr auf die Fortsetzung!






Trotzdem war für mich der Höhepunkt der Auftritt von honeybsuicide. Bei einigen der Lieder dachte ich: Uh, ist das Lied nicht in den Charts? Das MÜSSTE in den Charts sein, auf jeden Fall! Und ich wünsche es ihnen so sehr. Besonders schön an diesem Konzert war nicht nur die wunderbare Stimme von Julia, der Sängerin, oder die faszinierenden Effekte (Klangwelten), sondern das Setting im Studio 294. Die Lichter wurden ausgeschaltet, Fotos und Videos (aus den Bildern von Niko zusammengestellt) an Wände und Decken projiziert, Liegestühle wurden hingestellt, alles total chillig und relaxing. Toll!
Bilder davon könnt ihr in der Facebook-Veranstaltung betrachten. 

Freitag gab es dann gleich zwei Ausstellungseröffnungen und damit die Qual der Wahl. Zunächst ging ich zur Ausstellungseröffnung im Montez Frankfurt an der Honsellbrücke, wo Sebastian Bieniek (Berlin) und Dirk Baumanns (Frankfurt) die Ehre hatten auszustellen - "17,3". Roman Soukup machte eine Einführung, Borgenine musizierte (aber da war ich schon weitergezogen). 






Schönere Bilder kann man bei Corinna Kaiser finden. Ich finde ja die großflächigen, bunten Bilder von Dirk Baumanns total inspirierend, seine Skulpturen sind auch sehenswert, aber auf eine andere Art: kennt ihr das, wenn ihr etwas total eklig findet, aber trotzdem dauernd hinschauen müsst? So in etwa. Doch das ist gewollt! - A) muss man wohl jetzt doch die Bilder von Corinna ankucken ;-) und B) am besten die Ausstellung selbst. Zuerst dachte ich, dass ich keine Kunst von Sebastian Bieniek kenne - als ich aber seine Werke in dieser Ausstellung anschaute, wusste ich: ja, ich hatte schon das Vergnügen, an gleichem Ort, es ist wiedererkennbar, was er macht.

Und dann kam noch die Ausstellungseröffnung von Jaro Cerny im Horst: "Zwischenlicht / Aromaticus" - der zweite Teil des Titels erklärt bereits, womit der Künstler gearbeitet hat. ;-) Gewürze. Eine Ausstellung also für alle Sinne. Und eine Vernissage, bei der vor allem die Ohren genießen durften. Zunächst sang und spielte der Australier Kent Eastwood, dann legten die zauberhaften Fr. Heinz und Hr. Schimanski auf. Top! Einmal mehr herrschte eine wunderschöne Atmosphäre im Horst vor, mit vielen sympathischen und kunstinteressierten Menschen. Spannend, nicht nur für den Künstler selbst, war es, ihnen zuzuschauen, wie sie die Kunstwerke betrachteten. 



Ja, es waren mal wieder soooo viele wunderbare Eindrücke, so viel Kultur, so viel Genuss und Spaß! Tour de Kultur: YEAH!

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