Queeres Kranksein

Ich habe es ja gesagt, Kranksein hat mindestes eine gute Seite - neben der Möglichkeit viel zu schlafen - und zwar Filme anzuschauen, viele Filme. So habe ich die SISSY durchgeblättert und mir eine Liste von Filmen zusammengestellt, die mehr oder weniger queer sind... 


earxxxite.blogspot.com
REINAS, ein spanischer Film aus dem Jahr 2005, geschrieben und gedreht von Manuel Gomez Pereira, mit diesen fantastischen Schauspielerinnen, die auch bei Almodovar immer glänzten: Marisa Peredes und Carmen Maura. Überhaupt: Dieser Film scheint eine Hommage an den besten Regisseur aus spanischen Landen zu sein. Worum geht es? Um sechs Frauen, Mütter, die ihre Söhne verheiraten wollen - mit anderen Männern. Und es geht um einen Hund, der viel Unheil anrichtet, einen Vater, der Gärtner ist, und sich in seine Auftraggeberin, eine arrogante, versnobte Schauspielerin, die sich selbst spielt (Marisa Peredes) verliebt, und es geht um einen Streik in einem Hotel, das homosexuelle Menschen als Zielgruppe hat... Ein temporeicher Film, lustig, mit vielen Verwicklungen, ich möchte ihn spanisch nennen, diesen Film, absolut sehenswert. Er lief übrigens auf ARTE. :-)


movie-infos.net
Ein Film, der vielleicht nicht ganz so komisch ist (obwohl er es hätte sein können), trotzdem ganz sehenswert ist: MÄNNER AL DENTE, den der türkischstämmige Italiener Ferzan Ozpetek gedreht hat, Ozpetek - der Regisseur des Kultfilms des Queer Cinema: HAMAM - DAS TÜRKISCHE BAD.  In diesem Film steht eine italienische Großfamilie im Mittelpunkt, aus Lecce, Industrielle, sie machne natürlich auf Pasta, ein Familienunternehmen, schon immer gewesen. Der älteste Sohn arbeitet in der Firma, der jüngere studiert angeblich BWL in Rom und wird bald in den Schoß der Familie zurückkehren und ebenso in der Firma arbeiten. Doch dieser Sohn, Tommaso, möchte das nicht, er möchte bei seinem Besuch der Familie endlich die Wahrheit ausposaunen, dass er Literatur studiere, Schriftsteller werden wolle und außerdem schwul sei. Sein Plan, den er seinem großen Bruder vorher mitteilt: Bei einem wichtigen Essen mit einer anderen bedeutenden Familie, mit der man in der Pasta-Produktion kooperieren möchte, sich zu outen und mit Schimpf und Schande aus dem Haus geschmissen zu werden. Doch an dem betreffenden Abend kommt ihm sein großer Bruder in die Quere: Er outet sich selbst als schwul, wird rausgeschmissen, der Patriarch der Familie kriegt einen Herzinfarkt - und das hat alles ungeahnte Folgen für Tommaso. Diese Komödie soll beschwingt sein - na, ist sie gelegentlich, manchmal jedoch hätte man diesem Film mehr Mut und weniger Klischees gewünscht, klar, Ozpetek zielte auf diese Klischees ab, doch ob das nach wie vor so zeitgemäß ist, könnte man zumindest als Frage stellen. Die Großmutter ist stark angelegt, leider wird aber ihre Geschichte etwas verschenkt, weil sie zu wenig in die gegenwärtige Zeit eingebunden wird. Aber auch bei diesem Film habe ich es nicht bereut, ihn mir reinzuziehen. 


http://elleaimelecinema.fr/wp-content/uploads/
2008/11/ another-gay-sequel.jpg
Anders erging es mir bei ANOTHER GAY SEQUEL: Gays Gone WILD, der "schwulen" Version des Teenie-Films "American Pie". Dieser Film von Todd Stephens aus dem Jahr 2008 ist die Fortsetzung des Films aus 2006 "Another Gay Movie", der ganz klar darauf aus ist, eine weitere Fortsetzung an den Start zu bringen. Es wäre kein Verlust, wenn es dazu niemals käme. Die vier schwulen Freunde aus dem ersten Teil möchten nun Spring Break feiern, natürlich in einer Gay Version, und machen bei einem Wettbewerb mit, in dem es darauf ankommt, möglichst oft zu ficken bzw. gefickt zu werden. Dabei haben die vier Jungs die Jasper-Gang (3 Jaspers, die natürlich alle sehr gut aussehen und sehr schwul sind) als größte Widersacher. Ein alberner Film, wie man sich denken kann, mit vielen dummen, albernen Witzen, schwulen Charakteren, die man nicht unbedingt sehen möchte (Perez Hilton und RuPaul zum Beispiel),  


flixster.com
mit einem völlig albernen Plot, der natürlich mit den üblichen Genre-spezifischen Schenkelklopfern versehen ist, der sich an andere Vorbilder aus dem Kino orientiert. Völlig zurecht kriegt er bei der Bewertung bei IMDb nur 3,7 von 10 Sternen. Das einzig Erheiternde an dem Film war für mich, dass Porno-Star Brent Corrigan eine witzige und winzige Rolle als "Meermann" (eine männliche Meerjungfrau) spielt, und ausgerechnet der Einzige ist, der keinen Sex haben kann. ;-)

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