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Es werden Posts vom September, 2015 angezeigt.

schmerzwach hört: Local heroes

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Beim letzten "schmerzwach hört" schrieb ich ja von meiner Neigung zur Weltmusik, die schon in Kinderjahren gepflegt und gehegt wurde. Mein Musikgeschmack ist jedoch sehr vielfältig, ich mag zum Beispiel genauso gerne Indie/Alternative Musik. Und ich verfolge auch die hiesige Szene ein wenig. Bin ich also im letzten "schmerzwach hört" musikalisch um die ganze Welt gereist, möchte ich nun im Rhein-Main-Gebiet bleiben. Vor einigen Wochen durfte ich die jungen Herren von "The Munitors" kennenlernen. Ich fand es unheimlich aufregend, kannte ich doch "Walls collide" von ihnen und fand das superstark. Dann waren sie neben mir im Studio von Radio X, beantworteten meine Fragen, spielten live (was richtig, richtig gut war) und danach saßen wir bei ein paar Bier zusammen und unterhielten uns über Gott und die Welt, was sehr unterhaltsam war. Neben "Walls collide" entdeckte ich ein weiteres wunderbares Lied von ihnen, "Blue and Green...

Karlsruhe - oder ich bin im Zauberwald mit den Regenbogenlampen

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Karlsruhe war mir jahrelang eine Heimat. Eine schöne Heimat. In der ich mich wohl fühlte. In der ich schöne Dinge erlebte. Gerade auch im wunderschönen Schlossgarten. Oh Mann, wie viele Mittage habe ich während des Studiums dort verbracht (in den ersten zwei Semestern wohnte ich fünf Minuten zu Fuß vom Schlossgarten entfernt), aber auch: wie viele Nächte bin ich in diesen Schlossgarten geklettert, habe rauschhafte Zustände erlebt, mit Alkohol, aber auch ohne. Dort durfte ich auf der einen Seite den schönsten Kuss bisher erleben, auf der anderen Seite auch den witzigsten (irgendwie) - bei letzterem übergab sich mein Partner DANACH, weil er offensichtlich zu viel getrunken hatte. Ich nahm es nicht persönlich und wir wurden daraufhin gute Freunde - geküsst habe ich ihn natürlich nicht mehr. Der schönste Kuss ist eine ganz andere Geschichte. Manchmal denke ich, dass dieser Partner der Mann meines Lebens hätte werden können. Wenn wir beide nicht so viel Angst davor gehabt hätten oder u...

schmerzwach hört: Weltmusik

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Ich höre Musik aus aller Welt, Welt-Musik sozusagen, ich höre das, weil es mir gefällt, weil ich damit aufgewachsen bin, weil ich Grenzen und Begrenzungen noch nie mochte. Mit griechischer Musik bin ich aufgewachsen, türkische ist nicht viel anders, ich mag es, wenn es orientalisch wird. Ich war auf Konzerten in Straßburg, hörte Orientalisches. Balkan Brass mag ich immer schon und es ist mir ganz egal, ob ich ein Wort verstehe oder nicht. Auf die Emotion kommt es an. Auf das Lebensgefühl, das mir vermittelt wird.  Ich war in Straßburg auf einem Konzert von Cheb Khaled, später nochmals in Budapest auf dem Sziget Festival und liebte ihn sehr. Ich beschäftigte mich einige Zeit mit Raï-Musik und fand noch mehr dieser Perlen.  Natürlich ist mir die griechische Musik noch sehr viel näher und ich versuche auch hier jedes Konzert zu besuchen, was ich kriegen kann. Ich weiß gar nicht, wie oft ich meine griechischen Lieder bereits angehört habe, egal ob on Michalis C...

Queere Videos 19: "Saturday night" von Yukon Blonde

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https://i.vimeocdn.com/video/517304865_640.jpg Yukon Blonde also. Noch nie gehört? Tja, ich auch nicht. Bis diese Random Playlist auf Youtube plötzlich ein richtig geiles Lied heraufbeförderte, das mir so unheimlich gute Laune machte. Zuerst hörte ich nur dieses gefällige Indie-Pop-Lied: "Saturday Night" - das ist sicher kein Indie-Rock, den die kanadische Band laut Wikipedia macht. Es gibt sie seit 2005, damals aber noch unter dem alten Namen "Alphababy". Ich bin sehr froh, dass sie seit 2009 Yukon Blonde heißen. Ich mag das Wort Yukon sehr. Passt auch besser zu ihren sehr schrägen Videos. Ich verstehe nicht, dass dieses Lied nicht bekannter ist. Das ist so smooth, das macht so Spaß. Aber kommen wir zum Video: queer heißt ja auch schräg, anders, von der Norm abweichend. Diese Figuren im Video weichen alle vom Normalen ab, es wird mit Geschlechtsrollen gespielt, mit Selbstinszenierungen, mit Klischees. Gespielt. Verspielt. Ich mag das Video. Lalalalalalala...

Frankfurter Verkehrsliteratour

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Für mich war die erste Zeit in Frankfurt gar nicht so einfach. Ich war wegen der Liebe ins Rhein-Main-Gebiet gekommen - und kaum war ich da, zerbrach diese. Der neue Job war auch nichts für mich. Und zu allem Überfluss hatte ich fürchterliche Panik-Attacken. Die ersten Monate litt ich sehr, fühlte mich ungeliebt, von allem und jedem. Auch von dieser Stadt Frankfurt, die sowieso nur ein Übergang sein sollte - das Ziel hatte Berlin sein sollen, später, wenn mein damaliger Freund mit dem Studium fertig sein sollte. Er ist seit Jahren schon dort und ich bin immer noch hier. Denn irgendwann wurde Frankfurt meine Heimat, meine geliebte Heimat. Einer der ersten Orte, die ich lieben lernte, war der Botanische Garten im Grüneburgpark. Es war klar, dass ich mal einen Text schreiben würde, der diesen Ort zum Mittelpunkt des Geschehens macht.  Ich saß mit Hilke-Gesa Bußmann in der Rotunde am Campus Westend und sagte gerade, dass ich diesen Ort ganz schön finde. Und plötzlich war uns b...

Dichtungsfans: die nachnominierten

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Donnerstag, um 20:00 Alte Liebe Darmstädter Landstraße 23,  60594 Frankfurt am Main die nachnominierten. lyrikabend in der alten liebe mit sarah schuster, alexandru bulucz und marcus roloff. im anschluss electronica vom band.

Meine Erlebnisse als Pädagoge (21-25):

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Meine Erlebnisse als Pädagoge (21): Noch als Student arbeitete ich im Schülercafe einer Karlsruher Hauptschule. Eines Tages sprach mich ein Mädchen aus der 8. Klasse an: "Jannis, hast du eigentlich eine Freundin?"  Natürlich war meine Antwort: Nein. Eine Woche später traf sie mich dort wieder, ich hatte einen Knutschfleck.  Sie schaute mich ernst an, sagte: "Letzte Woche habe ich dich gefragt, ob du eine Freundin hast." Ich: "Ja?" Sie: "Und du hast gesagt: nein. Und jetzt hast du einen Knutschfleck! Wie geht das?" Ich muss schmunzeln, die Jungs kichern.  Die Sozialarbeiterin mischt sich ein: "Ja, denk mal darüber nach, liebe ..." und muss ebenso schmunzeln. Die Schülerin grübelt. Die Sozialarbeiterin helfend: "Was könnte das bedeuten?" Die Jungs schütteln lachend den Kopf. Die Schülerin: "Hä? Ich checks net!" Meine Erlebnisse als Pädagoge (22): Die Episode mit dem Bäckersjungen erinnerte mich auch a...

Queere Videos 18: "Wild" von Troye Sivan

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http://www.billboard.com/files/styles/promo_650/public/media/troye-sivan-2014-billboard-650-2.jpg Meistens entdecke ich neue Musik ja entweder durch meinen heißgeliebten Musikexperten B., durch die Intro oder durch diese Random Empfehlungslisten von Spotify, Youtube oder Napster - Troye Sivan entdeckte ich tatsächlich durch letztere Möglichkeit. Vor ein paar Monaten schaffte es sein Song "Happy little pill" in meine Playlist. Weiters beschäftigte ich mich allerdings nicht mit ihm, obwohl ich immer irgendwie dachte, dass der Junge mir bekannt vorkommt. Und ja, er ist bekannt - noch nicht so sehr als Musiker, obwohl sein erstes Album als völlig Unbekannter schon auf Platz 5 der Billboard-Charts gelangte! Eher jedoch kennt man ihn aus dem Kino, sozusagen. Troye spielte im Film X-Mens Origins: Wolverine mit und übernahm in der Filmreihe Spud die Hauptrolle.                                    ...

RotZSchwul. Der Beginn einer Bewegung (1971-1975)

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Es gab Momente, in denen ich dachte: Hm, das schaffst du nie! Zu groß erschien mir der Berg -  die vielen Kopien aus dem Archiv, gefühlt eine Million!, die langen Tonbandaufnahmen, die enormen Eindrücke und die Komplexität des Ganzen - ja, er erschien mir unüberwindbar! Ängste trieben mich um, niemals mit dem Buch fertig zu werden. Das erscheint kurios, angesichts der Tatsache, dass es nun 200 Seiten dick ist. Aber zwischendurch dachte mein Betreuer von der Stiftung Polytechnische Gesellschaft, dass ich bei dem vielen Material und bei meiner Herangehensweise einen 1000-Seiten-Wälzer fabrizieren würde. Das verhinderte natürlich mein Lektor und Verleger in Personalunion (Jim Baker vom Querverlag). Zum Glück für die zukünftigen Leser_innen. 1000 Seiten hätte niemand geschafft. ;-) Als allerletzter ich selbst! Denn selten habe ich ein Buch so oft überarbeitet wie dieses. Dachte ich schon bei Liebe/r Kim, dass ich am Rande des Erträglichen stehe, war diese Sisyphus-Arbeit an dem RotZS...

Meine Erlebnisse als Pädagoge (16-20):

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Meine Erlebnisse als Pädagoge (16): "Spiel doch mit deiner Freundin im Sandkasten", sagte ich einem Mädchen im Kindergarten.  Die Antwort: "Meine Mutter hat gesagt, ich darf das neue Kleid nicht dreckig machen." Ich, stets genervt von solchen Eltern, erwiderte lächelnd: "Dann sag deiner Mutter, dass sie dir keine neuen Kleider anziehen soll, wenn sie dich in den Kindergarten schickt. Und jetzt mach dich dreckig! Mit schönem Gruß später an zuhause."  Ich war übrigens nach jedem Arbeiten reif für die Dusche und meine Klamotten musste ich in die Wäsche tun. Als ich eines Tages mit dreckigen Herbstblättern beworfen wurde, stiftete ich die Kinder an, nicht nur mich, sondern auch die Leiterin des Kindergartens zu bewerfen. Zuerst trauten sie sich nicht. Ich provozierte sie. Dann taten sie es hinterrücks. Die Leiterin schrie. Ich lachte. Meine Erlebnisse als Pädagoge (17): Eines Tages war ich mit viel zu vielen Schüler/innen im Freibad. Ich beobachtete...