Pacavelli´s Gedanken: Gegen die Reste der Welt

Pacavelli´s Gedanken ist eine neue Reihe auf diesem Blog, in der der fabelhafte Sebastian Deya, den ihr aus meinem Posting-Tausch kennt -  er startete die Aktion mit dem wunderbar tiefsinnigen Gedicht: Unter grauem Beton - jede Woche eines seiner Gedichte präsentiert. Er bekommt auf meinem Blog seinen eigenen Tag, den Sonntag - den Tag der Sonne und des Besinnens - beginnend mit heute. Warum? Weil er einfach wunderbare Gedichte schreibt, weil er mit seiner Sprache Menschen bewegt, weil er Impulse geben, ja, weil er die Welt verändern kann mit seinen Worten. Ich möchte immer dabei sein, wenn er die Welt verändert  (und er tut es definitiv!) - und ich hoffe, dass möglichst viele meiner Leser_innen nun auch daran Anteil nehmen. Am nächsten Sonntag wird Basti eine kleine Biografie vorlegen, hat er mir versprochen. Vielleicht erklärt er dann auch, warum er mit dem Dichten begonnen hat - obwohl er das gar nicht mehr müsste, wenn man sein erstes Werk aufmerksam liest. Doch nun zum Gedicht: Ich wünsche euch viel Spaß bei diesen "deepen" Gefühlen und Gedanken! Viel Inspiration und viel Besinnung. Hört auf die Worte des Liedes, hört auf euer innerstes Ich, auf die wahren Werte in unserem Leben!


Gegen die Reste der Welt

Warum ich hier bin, warum ich tue
lässt mir keinen Frieden, keine Ruhe
eines Freundes letzter, trauriger Blick
geblieben. Die Augen kamen nie zurück

„Versprich mir eins, musst schwören
dies Lied, ihr musst es dann hören
wenn ich nicht mehr bin, gehen musste
Melodie, die an uns zu erinnern wusste“


Zwei Wochen später, ich sah ihn wieder
blickte in dieses kalte Loch dar nieder
sein Lachen, dies lebendige Gesicht
ein blasser Körper, kein Funken Licht

Aus diesem Loch, aus diesen Tiefen
nur meine Geister, wie sie mich riefen
seiner Mutter zu lauschen, auf Knien
sah sie kreischen, hat so sehr geschrien

Seinen Namen, immer wieder, und wieder
so zerreißend, als gingen Flüche dar nieder
seinen Namen, höre die Schreie, wieder
wieder. Öffnet´s Nachts mir meine Lider

Mein Versprechen, musste ihm schwören
von seinem Leid, sie werden es noch hören
was jungen, lebendigen Menschen so brach
„passe auf, dass es keiner tut dir noch nach“

Wusste nicht, was ich sagte, wusste nichts
wäre fast gestorben, der Wege angesichts
wusste nicht, wohin ich überall muss, zu sehen
wem zu trotzen, wäre´s fast um mich geschehen

Doch wurde gerettet, es hat mich erinnert
ein Licht, was mir seither immer schimmert
im Dunkel der Seelen, muss nicht nur quälen
mich selber, kann gar eigene Wege wählen

Augen zu, durch, die ganze Welt kam entgegen
am Ende der Gedanken, deren Fluch und Segen
weht mir sooft, als ein rauer Wind nur entgegen
sind Wind unter Flügeln, in Sphären zu schweben

Du hast mich gerettet, zu leiten, bitte ich dich
auf die richtigen Wege, bitte begleite mich
wenn ich nicht sehe, bitte stoße mich drauf
wenn ich Falle, bitte fang weiter mich auf

Wenn ich zweifle, dass Böse in mir, will toben
öffnen sich Flügel, ein Blick auf mich, von oben
bin geschützt, mein Engel, der über mir schwebt
Augen zu, durch diese Welt, einfach nur gelebt

Unter Vampiren, ihnen die Zähne zu brechen
wandelnden Toten, ihre Tode mit Leben zu rächen
es wird niemals brechen, wie sich´s je auch verhält
es kämpfen zwei Tote, gegen Reste einer Welt

Mich zu befreien von Sünde, die, wenn ich müsste
ich nicht mal zu benennen wüsste
wird sie des Nachts, vom kalten Winde im rauen Ton
geflüstert. Ich brauch sie so sehr, diese Absolution.

http://makaveli85.wordpress.com/2010/10/16/gegen-die-reste-der-welt/

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