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Es werden Posts vom Dezember, 2009 angezeigt.

Grundeinkommen... ich liebe es! :-)

Das Bloggen ist eine tolle Sache, kurz vor 2010 habe ich endlich die Gewissheit darüber. Und diese Begeisterung liegt eindeutig am Thema Grundeinkommen. Wieso? Weil mir total nette Mitmenschen schöne Kommentare mit hilfreichen Links geschrieben haben. Vielen Dank dafür!!! Also, Konsequenz ist: ich bin jetzt Mitglied der Facebook-Gruppe http://www.facebook.com/bedingungsloses.grundeinkommen?ref=ts und regelmäßiger Leser des Blogs http://grundeinkommenimbundestag.blogspot.com/ . Natürlich möchte ich euch alle auch dazu anregen, auf diese Seiten zu gehen, Fan bzw. regelmäßiger Leser/-in zu werden. Einfach als Vorsatz für das Jahr 2010: sich für eine sozialere Welt zu entscheiden und sich zu engagieren! Und das Grundeinkommen ist vermutlich ein guter Weg dahin. Wer natürlich schlüssige Gegenargumente liefern kann, darf es gerne tun. Auch darüber freue ich mich. Früher wollte ich nur gute Bücher lesen, spannende Filme schauen, interessante Stücke sehen, inspirierende Ausstellungen besuchen

Ein Lesetipp für das nächste Jahr...

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Das Buch "Eine italienische Liebe" von PHILIPPE BESSON... Es ist eine banale Weisheit: In Romanen kommt es auf die Sprache an. Wieso ich das so hervorhebe? Ist das nicht zu trivial, um es extra zu betonen? Ist es nicht. Den meisten Lesern ist das so nicht bewusst. Muss es auch nicht. Das Lesen hat verschiedene Funktionen. Manche schalten ab, manche fliehen in fremde Welten, manche möchten erregt werden, andere wollen Gänsehaut bekommen. In erster Linie geht es in diesen Leseweisen um Inhaltliches. Der Text muss leicht lesbar sein, aber nicht zwangsläufig sprachlich niveauvoll. Die Handlung ist spannend, aufregend, attraktiv. Wieso sollte es in einem Roman von Elizabeth George Schachtelsätze geben wie in Thomas Bernhards Texten? Trotzdem kann sie sehr gut schreiben. Nur macht man sich keine Gedanken über den Satzbau, die Formulierungen. Und selten denkt man: Wow, welch wahrer Gedanke! In Philippe Bessons Bücher ist das anders. Er hat die Fähigkeit, Wahrheiten in einfacher

Blue for you...

I tried to do handstands for you I tried to do headstands for you Everytime I fell on you yeah everytime I fell I tried to do handstands for you But everytime I fell for you I'm permanently black and blue, permanently blue for you Höre "Bruises" von CHAIRLIFT und frage mich, was der Sinn der Worte ist. Frage mich aber auch, inwieweit ich das Lied auf mein Leben oder auf meine Partnerschaft beziehen kann. Traurig bin ich auch. Ist dies der Sinn einer Beziehung? Sich permanent traurig zu fühlen, den anderen zu verletzen und selbst verletzt zu werden? Ist dies das Wesen einer Beziehung per se? Wieviel Verletzung hält eine Partnerschaft aus? Wieviel Traurigkeit, wieviel schlechte Laune, Komplexe, Narben aus der Vergangenheit? Wie kriegen das andere Menschen hin? Paare, die seit 43 Jahren verheiratet sind, Paare, die sich in- und auswendig kennen. Wieviel Gewalt, sei es körperliche oder verbale, hält eine Beziehung aus? Wieviel Angst und Leid? Es ist das Ende des Jahres und

Ach, das Grundeinkommen!

Ach ja, nun habe ich einen weiteren Newsletter bestellt. Zum Thema Grundeinkommen. Und das kam so: Wir saßen Sonntag noch zusammen, alle ein bisschen fertig von den FEIERtagen, die mehr oder weniger feierlich oder etwas zu viel an Party waren, noch immer in Kehl, aber schon startbereit, in das "wahre Leben" zurückzukehren. Also, natürlich vorausgesetzt man sieht das Leben, das man in einer Großstadt in einem Büro, ganz Kapitalismus und Leistungsgesellschaft als wahres Leben titulieren kann. Nun gut! M. begann mit diesem Thema: Grundeinkommen. Ich hatte bereits davon gehört und für gut geheißen. Allerdings war es mir nicht so ganz klar, wie es funktionieren sollte, und wie man die Notwendigkeit eines Grundeinkommens herleiten kann. Wir nahmen uns also vor, mehr darüber erfahren. Also, gleich nach Ankunft in dieser Hauptstadt des Kapitalismus schaute ich länger bei http://www.grundeinkommen.de/ vorbei, aus der ich einzelne Zitate herausfildere. Die könnt ihr euch gerne zu Gemü

Brot statt Böller

Und was tun wir jetzt gegen diesen Missstand an Silvester, dieses dumme Böllern mit den grauseligen Silvesterkrachern? Tatsächlich fahren Leute über die Grenze nach Polen und Tschechien, um für billig Geld, Billigkracher aus China zu kaufen, die nicht geprüft werden und lebensgefährlich sind. Nicht dass Kracher nicht schon per se lebensgefährlich sind, schließlich schmeißen irgendwelche Idioten diese Böller auf vorbeilaufende oder in den Himmel blickende Passanten. Mehrmals stand ich schon neben Freunden, die dann ins Krankenhaus mussten. Einmal war es meine Schulfreundin M., der ein Böller-Frosch (das sind so kleine Dinger, die umherhüpfen und dann erst knallen) auf die Wange geraten ist, Jahre danach sah man noch die Brandwunde. Eine andere Freundin hatte durch nen auf sie geworfenen Böller eine Verbrennung zweiten Grades. Da muss etwas getan werden. Das eine ist Charity: Anstatt Böller zu kaufen, das Geld spenden, z.B. hier http://www.brot-statt-boeller.de/index.php?id=17 Doch was

ABK - Kehler Reflektionen

Nun, ich bin in Kehl, nach wie vor, wenn auch nicht mehr lange. Es ist nicht schade darum, anders als der ABK habe ich eine neue Heimat gefunden. Und da spricht man nicht alemannisch. Obwohl diese Sprache durchaus charmant klingen mag bei der ein oder anderen Person. Bei N. zum Beispiel hört es sich sehr süß an. Aber lassen wir das. Damals vor fast zwanzig Jahren, als ich noch in Kehl lebte, stand ich den Antifa-Leuten sehr nahe. Die organisierten Konzerte im Jugendzentrum, Spendenaktionen und natürlich viele viele Demos. Ein ums andere Mal protestierten sie gegen die NPD, gegen Kernkraftwerke, Atommüll-Transporte etc. Sehr löblich. Und eigentlich gab es fürmich nur einen Grund, mich ihnen nicht anzuschließen. Dass ich nämlich keiner Gruppe zugehörig sein wollte. Der ABK sah es damals ähnlich, ebenso Antifa-affin, wirklich immer nah dabei, aber nie dazugehörend. Der ABK hatte allerdings einen anderen Grund, weitaus oberflächlicher als der meinige, zumindest aus meiner Sicht, der ABK wi

Eine Antwort an R. - Alberto Caieros Poesie

Manchmal ist das Ganze etwas unfair. Der eine möchte nichts von sich in einem Blog lesen (wie z.B. P.), der andere möchte nur Gutes von sich lesen, wieder ein anderer nur Wahres, der letzte vielleicht nur Erfundenes. Ich gehöre sicherlich nicht zu denjenigen, die von sich behaupten, immer DIE WAHRHEIT zu sagen. Denn ich weiß, dass es DIESE EINE WAHRHEIT nicht gibt. Bestimmt gehöre ich ebenso wenig zu den Schmeichlern und Charmeuren. R., um ihn als Beispiel zu nehmen, hat das Gefühl, nicht immer so gut wegzukommen in meinen Beschreibungen. Kann sein, muss nicht sein. Und sicherlich trifft das auf andere ebenso zu. Doch darauf möchte ich mit einem Gedicht antworten. Geschrieben hat es Alberto Caiero in seinen POESIEN. Schön finde ich, dass sein Meisterschüler Ricardo Reis das Vorwort dazu verfasst hat. Seine Worte klingen mir noch in meinen Ohren: "Caeiros Leben läßt sich nicht erzählen, denn von ihm als Person gibt es nichts zu erzählen. Seine Gedichte waren sein Leben." Wie v

Der ABK in der Nacht - Weihnachtsgedanken

Der ABK hat einen Lieblingsautoren, nein, eigentlich sogar zwei. Sie sind beide aus Skandinavien. Das sollte auch nicht so schwer zu erraten gewesen sein. Der eine ist Erlend Loe, aber von dem möchte ich ein ander Mal schreiben. Heute erzähle ich vom größten Helden meiner Freunde vom ABK: Matias Faldbakken. Dessen Worte saugen sie auf, als wären sie die Zuflüsterung einer höheren Kreatur. Nein, sie wissen, dass er nicht höher ist als sie. Sie wissen auch, dass er ihre Gedanken einfach nur in literarische Sprache verwandelt. Nicht mehr und nicht weniger. Doch sie wundern sich, dass er IHRE Gedanken errät. Nun, das kann man positiv oder negativ sehen: einerseits ist es schön, dass Andere genauso denken wie sie, andererseits ist es frustrierend, dass Andere genauso denken wie sie, dann ist das alles gar nicht mehr so einzigartig. Ja, das ist eines der größten Probleme, die den ABK beschäftigen. Niemals langweilen - nicht sich selbst und erst recht nicht andere Menschen, Unschuldige, nein,

The Horrors - Sea Within a Sea

Es ist nicht ganz einfach. Nein, es ist vielleicht sogar unmöglich. So scheint mir. Oder zumindest mir unmöglich. Und diese Sache beschäftigt mich seit Jahren, ohne dass ich jemals eine Lösung dafür gefunden habe. Es begann alles mit diesen alten Kassetten meines Vaters, rare Aufnahmen griechischer Folklore-Sänger/innen. Ich fragte mich, wie ich dieses Gefühl, das diese Musik in mir auslöste, die Bilder, die sich mir aufdrängten, in Worte fassen könnte. In Worte fassen, die das richtig wiedergeben, für andere verständlich machen. Nein, das ist nicht einfach. Nein, ich bin kein Philippe Besson, ich bin kein Johannes Weinberger, keine Siri Hustvedt, und schon gar nicht ein Philip Roth, Franz Kafka oder Albert Camus. Ich kann schreiben, ich kann mich ausdrücken, ich kann Gefühle erzeugen. Aber es ist schier unmöglich, diese Gefühle, die einem Individuum bei einem bestimmten Lied begegnen, so darzustellen, dass jemand anders einen wahren Eindruck bekommt. Dies würde heißen, Dinge für ander

Die Avatar-Unruhen

Es fing alles am Montag an. Da wollten wir die Karten vorbestellen. Denn AVATAR ist ja ein Blockbuster. Die schaue ich sonst nicht so gerne an... Die sind meist so amerikanisch und so wenig hintegründig. Aber das ist ein anderes Thema. Schon vor Wochen, als wir FINAL DESTINATION in 3D schauten, hatten wir uns vorgenommen, AVATAR anzuschauen, egal, was da komme, C.H. und ich hatten das beschlossen. R. schloss sich natürlich an. Jetzt war also Montag abend. R. saß am Laptop, schaute nach Sitzplätzen. Es gab genau noch eine Logen-Reihe, in der drei Plätze nebeneinander waren. Ich rufe also C.H. an. Er sagt: Mh, aber S. soll mitgehen. Ich frage: Who the fuck ist S.? - Äh, egal. Nun ja, es geht nicht. Das war die erste Unruhe. C.H. entscheidet mehr oder weniger diplomatisch, dass er S. ein ander Mal treffen sollte. Dann klappte es vorerst nicht mit der Reservierung. Und dann ist dann da noch die Problematik mit dem Karten ausdrucken. Zur PDF konvertieren. Ups, das geht erst einmal nicht. Al

Weihnachten

Ja. Das nun darf nicht vergessen werden. Weihnachten heißt ebenso: Nach Kehl zu fahren, und das wiederum heißt: Kontakt zum ABK zu haben. Der ABK wiederum hasst Weihnachten. Es liegt natürlich auf der Hand, wieso dies der Fall ist. Übrigens allesamt nachvollziehbare Gründe, nur gelegentlich schwer sich diesen Dingen fernzuhalten. Na, Weihnachten bedeutet Konsum. Geschenke sind unter ABK´lern strengstens verboten! Zumindest an Weihnachten und Geburtstagen. Zum Essen einladen (aber nicht Fastfood und keine Bonzenküche!) ist erlaubt, wenn auch nur an Tagen, an denen andere nicht feiern. Trinken spendieren ist nie falsch, da wird jeder Anlass gerne gesehen, so lange es natürlich keine schicken und bonzigen Getränke gibt: mit Champagner, Kir Royal oder ähnlichem Schischi braucht man ihnen nicht zu kommen. Selbstverständlich sind Weihnachtsemails streng untersagt, was sich von selbst versteht, schließlich hat keiner vom ABK eine Email-Adresse. Karten dürfen geschrieben werden, aber die Motiv

Die Persönlichkeit... ein paar Zeilen von Johannes Weinberger

Und wenn ich es noch nicht gesagt hätte, müsste ich es nochmal und nochmals sagen: Dieser Autor ist einfach krass genial. Er ist ein Grund, nicht mehr zu versuchen zu schreiben. Denn wie sollte ich da heranreichen? An seine Sprache, an seine Bilder, an seine Inhalte, an seinen Humor, seine Absurdität und vor allem seine Schwärze? Ich zerbrösele meine Persönlichkeit in ein offenes Zigarettenpapier und rauche sie. Im Rausch meiner Persönlichkeit sehe ich Gegenwart als Eidechsenknäuel in der Mittagssonne, Vergangenheit als flache schwarze Katze, der die Eingeweide auf der Autobahn aus dem Leib gequetscht worden sind, und Zukunft als auseinandergebogene Büroklammer, die in meinem Bauchnabel steckt. Wer hat die Büroklammer in meinen Bauchnabel geschoben?, frage ich die stickige Luft im Zimmer. Die Frau, die der Berg ist, auf dem mir die Luft ein für allemal ausgegangen ist, flackert wie eine kaputte Glühbirne: hier, weg, hier, weg, hier, weg, und so weiter und so fort. aus: Das Klein

Was ich toll finde...

Sightjogging in Berlin: Eine etwas andere Sightseeing-Tour... Beim Sightseeing Pfunde verlieren, gesünder leben und die Augen trainieren. Puh! Das möchte ich auch. http://www.n-tv.de/reise/dossier/Stadtfuehrung-im-Laufschritt-article640515.html Richtig schlecht tanzen! Die Videos sind sauwitzig! Und ich könnte auch gut daran teilnehmen. Gerade geschehen am Samstag bei Nimet´s Glühweinparty. Die Anwesenden wissen, was ich meine! :-) http://www.myspace.com/bigbaddancecontest deutsche Dialekte!!! http://www.youtube.com/watch?v=p3E3g06UZuc&feature=related http://www.youtube.com/watch?v=jBUlwJbc9eU

Schnee im Dunkeln...

Den Baum vor lauter Bäumen... oder so... Es schneit und ist dunkel. Und schneit noch mehr. Ich laufe. Ich setze die Brille ab, weil mir Schnee ins Gesicht weht. Es ist nass. Mein Rücken schmerzt. Meine Beine. Es ist saudunkel. Ich sehe gar nichts mehr.... Ist das genug Ausrede für meine Orientierungslosigkeit? Gerade habe ich es noch einmal gegoogelt. Tatsächlich stand ich quasi vor der Straße. Bog aber nicht ein. Das war der Fehler. Wo war ich in Gedanken? War es der Schnee? Die Dunkelheit? Der Schnee weht. Liegt es daran? Oder waren es Nachwehen des Films, den ich vorher gesehen hatte? "Berlin Calling". Ich sollte die DVD zurückbringen. Fand aber die Straße nicht. Der Film. Zuerst bekomme ich dabei Flashbacks. Denke an "Einer flog über das Kuckucksnest", an "I´m a Cyborg and it´s okay" und an "Das weiße Rauschen", manchmal auch an "Trainspotting". Später sehe ich mich in bestimmten Szenen... Wie ich an der Haltestelle stehe, Kopfhöre

DAS KLEINE TAO DER TIERE

"Das kleine Tao der Tiere" von Johannes Weinberger ist krass, es ist verstörend, es ist merkwürdig, es ist faszinierend, es ist ein Unding. Ich könnte gar nicht sagen, wie man seine Schreibweise, seine Sprache, seine Ideen in Worte fassen könnte. Alles, was er beschreibt, entspricht einer Realität, und doch ist es unrealistisch. Alles, was er schreibt, ist wie ein Traum, könnte aber auch tatsächlich so passieren - wenn alles auf der Welt anders angeordnet wäre. Seine kurzen Erzählungen sind wie Gemälde von Salvador Dali: Sie sind präzise, sie sind technisch perfekt, sie wirken so, als ob sie so sein müssten, wie sie sind. Sie hallen in einem nach, wirken, verändern. Doch ohne zu wissen, ohne zu bemerken, wie sie das tun. Da hat der Luftschacht-Verlag echt was Faszinierendes ausgegraben...

Von der Un-Laune...

Ich muss wohl ein schwieriger Mensch sein. Sagt man mir zumindest gelegentlich. Und manchmal denke ich es selbst schon. Vielleicht bin ich es aber auch nicht. Wer weiß?! Meine Launen wechseln schnell. Sagt man. In einer Minute schwebe ich, in der nächsten Minute versinke ich in der Untiefe. Das ist eben so. Das kann ich nicht ändern. Ich würde es gerne ändern. Aber es geht nicht. Ist eben nicht einfach. Oft habe ich schon versucht, diese Zustände abzuschaffen. Manchmal habe ich es geschafft, für längere Zeit die gleiche Laune zu haben. Also keine schlechte. Sondern gute Laune. Wobei sich fragen lässt: Was ist gute Laune? Und wie zeigt sie sich bei mir? Manchmal war es da: dieses Gefühl, in mir zu ruhen, komme was wolle. Es war da: dieses Gefühl, glücklich und zufrieden zu sein. Um dann von einem Moment zum anderen umzuschlagen. In ein anderes Gefühl. In Verzweiflung, Depression. In dieses diffuse. Ich bin wie weggetreten. Traurig, überfordert, lustlos. Möchte woanders sein. Was ander

Nächtliche Depressionen

Weiß gar nicht, was das soll, weiß gar nicht, was das ist. Von einem Moment auf den anderen fühle ich mich niedergeschlagen, deprimiert. Alles erscheint mir hohl und sinnlos. Auch das, was ich schreibe, kann nur platt sein. Das Ding ist, mit diesen Ansprüchen zurechtzukommen. Mit dem, was man sich vom Leben wünscht, und was man von ihm bekommt. Mit dem, was man sich vor Jahren, als man noch jung war, vorgestellt hatte. Mit dem, was man seinem besten Freund unter Drogeneinfluss wortreich erzählte. Da sitze ich dann an meinem PC, nachdem ich mir den hundertsten Horrorfilm angeschaut habe, immer noch nicht hinter Twitter gekommen bin, meinen Selbstwert durch eine weitere Erhöhung meiner Freundesanzahl bei Facebook versuchte zu steigern, und fühle mich weiterhin leer und sinnlos auf dieser Welt. Frage mich, wohin das alles führen soll, und dass das alles doch ganz anders geplant war. Spüre, dass ich anders, woanders sein möchte. Weiß aber nicht wie und nicht wieso. Frage mich, wieso ich Po

Im Dunkeln die beknackte u1...

Seit Wochen dieses Rumgenerve... Eine Riesenbaustelle an der Heddernheimer Landstraße... Habe einen neuen Job und wo muss ich hin. Genau durch diese Baustelle. Konsequenz: auf der Rückfahrt muss ich erst einmal in die verkehrte Richtung fahren, dann umsteigen, dann in die andere, diesmal die richtige Richtung fahren... Das ist schon schlimm genug. Ich meine, wieso unnötig Zeit verlieren auf dem Weg in die Freizeit?! Heute alles "over the top". Ich stehe an der Haltestelle. Um fünf Uhr. Extra früher Schluss gemacht, um früher ins Wochenende zu kommen. Verständlich. Dann der erste Schock: Die Anzeige sagt mir, dass die nächste Bahn in 26 Minuten komme. Nächster Blick: 28 Minuten. Geht´s noch? denke ich mir. So, was tun? Ich entscheide, einfach mal loszulaufen. Aber wohin? Überall Baustelle. Und wohin führt dieser Weg? Ich folge ihm ein paar Minuten, um in einer Sackgasse zu landen. Beim nächsten Versuch lande ich im Feld. Hä? Ich kehre wieder um an die Haltestelle. Schon völlig

Fernando Pessoa

Ich habe einen neuen Lieblingsdichter. Gar nicht, weil ich etwas von ihm gelesen habe... also, ich habe schon mal was von ihm gelesen.... Und heute einen Brief an seine Ex-Frau. Aber nicht deswegen ist er mein neuer Liebling. Sondern wegen seiner Biografie. Wegen seiner Heteronyme. Wikipedia schreibt dazu: Die besondere Eigentümlichkeit im Werk Pessoas bilden die Heteronyme. Im Unterschied zu gewöhnlichen Pseudonymen sind die Heteronyme nicht bloß andere Namen für denselben Autor; hinter ihnen stehen fiktive Personen mit eigenen Biographien, eigenen Schreibstilen, Themen, Motiven und philosophischen Kontexten. Der englische Übersetzer Pessoas, Richard Zenith, zählt 72 verschiedene Namen, wobei nicht immer klar wird, welche davon für Heteronyme stehen und welche Pseudonyme sind – entweder für Pessoa selbst oder für eines der Heteronyme. Die drei wichtigsten Heteronyme sind Alberto Caeiro, Álvaro de Campos und Ricardo Reis. Pessoa beschreibt die drei folgendermaßen: Ricardo Reis wurde 18

Nachts im ERSTEN...

Nun, wieso laufen alle interessanten Programme am späten Abend oder in der Nacht? Alle guten Filme, alle interessanten Sendungen? Erschreckend gerade der Bericht auf TTT im ERSTEN. Gerade habe ich es noch geschrieben: Homophobie allenthalben. Gewalt gegen Schwule und Lesben... Schwuler und Schwuchtel die Hauptschimpfwörter. Und niemand macht etwas dagegen! SCHLIMM!

Nachts in sozialistischen Köpfen des ABK

Sie sind nicht modern diese Menschen, das lässt sich widerspruchslos behaupten. Den Alternativen Block Kehl kann man nicht googlen. Der ABK hat kein Facebook-Profil, kein Studivz, kein wer-kennt-wen, hat kein MSN, noch nicht einmal eine Email-Adresse. Der ABK verweigert sich Twitter, Nachrichten Online lesen, und Blogs erstrecht. Das ist der ABK - und er tut gut daran. Vielleicht. Der ABK - oder richtiger die Mitglieder des ABK - schauen nicht die "Super Nanny" und auch nicht "Raus aus den Schulden", DSDS, Popstars oder den "Frauentausch". Sie verdammen das alles sogar. Ohne sich näher damit beschäftigt zu haben. Doch das darf der ABK. Weil es der ABK ist. Wenn eine Zeitung gelesen wird, dann die Taz. Oder noch linkere Organe. Der ABK ist nicht zeitgemäß, ich weiß. Und die Frage ist, was mich damit verbindet. Ich chatte, blogge, twittere, schaue gerne besagte Sendungen. Trotzdem fühle ich mich verbunden. Kann dem ABK zustimmen. Kann nachvollziehen, wenn e

"Der Einzelgänger" von Christopher Isherwood

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In wenigen Wochen werde ich nicht mehr viel von der Handlung dieses Romans wissen, aber das macht nichts, darauf kommt es beim Lesen nicht an. In Büchern soll man Erfahrungen, die man gemacht hat, wiedererkennen, die Szenen aus der gegenwärtigen Lektüre mit welchen aus Filmen, aus anderen Büchern, aus dem eigenen Leben vergleichen. Es geht um die Erinnerung, um die Emotion, um das Reifen. So liest man Romane mit mehr innerer Beteiligung, wenn man auf Szenen trifft, die man aus dem eigenen Erfahrungshorizont kennt. Vielleicht begreift der Leser dann, vielleicht weint er, vielleicht ist er zornig, vielleicht deprimiert. Wenn ein Buch es geschafft hat, das innere Eismeer zu durchbrechen, hat es sein Ziel erreicht. „Der Einzelgänger“ hat dies bei mir geschafft. Wie in der Szene im Supermarkt: Der Protagonist geht einkaufen und sieht die vielen Produkte, die ihm verheißungsvoll entgegenblicken, die sagen: Nimm mich mit! und die guten Appetit versprechen, und denkt dann: „Kaum bist du in

Testcard

Die Testcard wird vom in Mainz ansässigen Ventil Verlag herausgegeben. Hauptverantwortlicher ist Martin Büsser, der die Herausgabe und Redaktion koordiniert. Ihm zur Seite stehen Roger Behrens, Jonas Engelmann, Atlanta Athens und Johannes Ullmaier. Jede Ausgabe widmet sich einem bestimmten Thema. Die letzte # 18 zum Beispiel: Regress. Motto: »testcard« reagiert auf den reaktionären Wandel unserer Gesellschaft – polemisch, analytisch, kämpferisch, aber nicht resigniert... Frühere Ausgaben beschäftigten sich mit Black Music, Linken Mythen, Gender - Geschlechterverhältnissen im Pop, Pop-Texte, Pop und Literatur oder Retrophänomene in den 90ern. Nach einem einleitenden Editorial gibt es in jeder Ausgabe kleine Essays, die aus verschiedenen Perspektiven die angesprochene Thematik beleuchten. Am Ende der Zeitschrift befindet sich jedoch auch ein sehr umfangreicher und kenntnisreich geschriebener Rezensions-Teil, in dem Tonträger, Bücher und DVDs besprochen werden. Allesamt eher aus dem link

Hercules & Love Affair

Hafen 2. Es beginnt damit, dass ich diese Location nicht finde. Zunächst. Steige irgendwo in der Pampa aus. Es ist dunkel. Und kein Main in Sicht. Ich laufe hin und her. Nirgends scheint es richtig zu sein. Dann sehe ich zwei Männer. Ich frage sie. Und ja, sie möchten auch dorthin. So laufe ich also diesen fremden Männern hinterher. Es ist ein Auftrag vom Radio. Ich bin eingesprungen. Klar habe ich schon Lieder von Hercules & Love Affair gehört. Und ich erinnere mich an die Stimme von Antony Hegarty von Antony & The Johnsons. Aber noch nie habe ich ein Video von ihnen gesehen. Ich weiß nicht, wer hinter dieser Band steht. Und ich weiß nicht, ob sie jemand in Frankfurt kennt/mag/schätzt. Der Hafen 2 ist ja nicht gerade groß, aber dafür sehr nett. Ach, was rede ich. Das Eigentliche ist, dass ich ab Konzertbeginn lächeln muss. Nee, es ist wirklich gar nicht so prächtig, so rein musikalisch. Die sonstige Sängerin Nomi Ruiz, wie ich erfahre, ist gar nicht dabei in Offenbach. Sie i

Nachts in Darmstadt mein neuer Freund

Nachts in Darmstadt... es hätte auch anderswo sein können. Vielleicht. Aber es hätte nicht einem anderen passieren können. Vermutlich. Glaube ich zumindest. Vielleicht lag es auch an diesem Abend, an dieser Nacht. Aber... ach, eigentlich war es so wie immer in solchen Nächten. Es war am Heinerfest. Alle Heiner betrinken sich da. Auch die Odenwälder, die verhinderte Heiner sind. Und auch die, die keine Heiner sein wollen. Wie ich. Aber ich wollte feiern. Zuerst stand ich da, nichtsahnend. Philipp rannte mir in die Arme. Er wollte gleich weiter. Er hatte einen Unsinn getrieben. Einer seiner Lehrer stand plötzlich da, wollte die Polizei rufen. Philipp bat mich, schnell mit ihm zu flüchten. Aber das ist eigentlich eine andere Geschichte. Später war ich mit den Freunden von Philipp im Schlosskeller. Feiern nach dem Heinerfest. Und dann war drei Uhr morgens. Und ich dachte: Ach, da kannst du doch mal langsam Richtung Bahnhof schlappen. Und dann... dann fährt vielleicht ja auch eine Bahn? M

Schmerzwach

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Ach, ich dachte, dass ich das Wort oder eher die Zusammensetzung der Wörter "Schmerz" und "wach" als ein Wort erfunden hätte. "Schmerzwach" hört sich doch gut an für diesen Zustand. Diesen Zustand nachts, wenn man nicht schlafen kann, weil man so erregt ist, weil man so viele Gedanken durch seinen Kopf schießen lässt, schießen lassen muss, weil man nicht mehr aufhören kann, darüber nachzudenken, über dies und das und eigentlich alles. Dieser Zustand, der einem schon weh tut, weil er so ausweglos ist. Diese innere Unruhe, die fast unerträglich ist. Schmerzwach nenne ich diesen Zustand. Doch ich bin nicht der erste, dem das einfällt. Friedrich Heer hat das Wort wohl erfunden. Siehe hier: Europas Kultur wurde Weltkultur, geprägt durch Weltstädte: Athen, Konstantinopel, Jerusalem und Rom sind Gründerstädte Europas. Im Zusammenhang mit „Urbanität“ ist der Konflikt zwischen Rom und Athen-Konstantinopel von höchster Bedeutung. - Griechische Urbanität: Offenhei

Sonntagabend-Gefühle

Vielleicht haben es manche Kinder schon im Kindergartenalter... Vielleicht wurde deswegen der Tatort Sonntag abends erfunden, damit man sich ablenken, durch die Spannung abschalten kann... Vielleicht wurde "Das Traumschiff" deswegen erfunden, um in andere Gefilde zu flüchten, nicht an den anderen Tag zu denken... Dieses Sonntagabend-Gefühl, dieses "Scheiße-ich-muss-morgen-zur-Arbeit"-Gefühl, oder in die Schule, zur Uni, was auch immer. Dieses unangenehme Alltagstun... Dieses maue Gefühl, diese innere Erregung, diese Qual... Dieses Denken: Scheiße, Mann, ich will das nicht. Nicht schon wieder! Warum muss das denn schon wieder sein? Kann das nicht mal aufhören?! Ich will einfach meine Ruhe haben. Nicht aufstehen müssen, nicht studieren müssen, nicht arbeiten müssen; keine Verantwortung tragen, keine unangenehmen Aufgaben erledigen, nicht erwachsen sein... Manchmal macht dieses Sonntagabend-Gefühl eine Pause- im Urlaub, in den Ferien. Aber dann fängt es wieder vo

So finster die Nacht

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Es war im letzten Jahr. 2008. Der letzte Tag des Museumsuferfestes. Gleichzeitig das Fantasy Film Fest in Frankfurt. SO FINSTER DIE NACHT von Regisseur Thomas Alfredson läuft auf dem Festival. Ich gehe alleine hin. Meine Freunde wollen lieber feiern gehen. Ihr Pech! Denn während ich diesen Film anschaue, breitet sich in mir ein wohliges Gefühl in der Stirn aus. Kennst du dieses Gefühl? So wie beim Yoga oder bei einer Meditation. Und nun habe ich das Buch von John Ajvide Lindquist gelesen, die Romanvorlage für den Film. Natürlich, jetzt heißt es: Sicher war das Buch viel viel besser als der Film. Doch ich bin der Meinung, dass man Birnen und Äpfel nicht miteinander vergleichen sollte. Niemand käme z.B. auf die Idee den Geschmack einer Granny Smith mit dem der Pastorenbirne zu vergleichen. So haben Bücher und Filme ganz eigene Möglichkeiten und Begrenzungen. Sie sind ganz unterschiedliche Medien, die verschieden funktionieren. Filme können nicht an unser ureigenes Kopfkino heranreich

Mitten in der Nacht mein Nachbar

Mitten in der Nacht, zumindest für mich. Sonntag. Es ist noch dunkel, die Dämmerung noch nicht herangekrochen. Ich werde durch Geräusche wach. Ein Schlüsselbund, der unsicher aus der Jackentasche gezogen wird. Der richtige Schlüssel, der verzweifelt gesucht wird. Und dann das Schlüsselloch finden. Doch wieso an meiner Tür? Wer soll das denn sein? R. hat den Ersatzschlüssel, doch wieso sollte er ihn mitten in der Nacht unangemeldet benutzen und in meine Wohnung eindringen? Um wieviel Uhr? Ich schaue auf das Mobile, das neben meinem Bett auf dem Boden liegt, falle fast aus dem selbigen dabei. 6 Uhr 30. Sonntag. Plötzlich klingelt es. Ich stolpere müde und wie benommen an die Tür. Ist es R.? Ist er betrunken? Keine Ahnung. Automatisch öffne ich die Tür, ohne die Sperrvorrichtung zu nutzen, die mich schützen könnte. Und daher kommt es, wie es kommen musste, als ich die Türe öffne. Der Mann läuft ohne Nachzudenken in Richtung meine Wohnung. Ich halte ihn jedoch fest, meinen griechischen Nac