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Es werden Posts vom Dezember, 2013 angezeigt.

schmerzwach schreibt: Poesie einer Ausstellung - Text ZWEI

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Anneke Klein Kranenbarg Perspektivlos Perspektive. Das Wort stammt aus dem Lateinischen, bedeutet: genau ansehen. Wirst du es schaffen, unsere Beziehung genau anzusehen, wenn du sie aus einem Abstand heraus ansiehst? Wie wirst du auf uns blicken? Auf mich. Auf dich und mich.  Perspektive. „Die Durchsehung“ nannte sie Albrecht Dürer. Wir waren vor kurzem bei der Ausstellung. Es war meine Idee. Du warst genervt. Du sagtest, dass du lieber alleine in Museen gehst. Plötzlich auch das. Dieser erste Ausflug hatte uns in ein Museum in Köln geführt – und wir waren uns da sehr nahe gekommen. Ich habe den Eindruck, dass du manchmal alles zu zweidimensional siehst. Schwarz und weiß. Ich sagte es schon. Doch es gibt diese Grautöne. Auch bei uns beiden. Es gibt die unterschiedlichen Schattierungen. Und vor allem gibt es die dritte Dimension. Wir sind mehr als das, was wir sagen. Sind mehr als das, wie wir erscheinen. Sind mehr als das, wer wir sein wollen. Alles könnte auch anders sein

schmerzwach schreibt: Poesie einer Ausstellung - Text EINS

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Ingrid Hornef Unüberwindbare Abstände I Das Beleidigendste daran war vielleicht, dass dieser abgelutschte, täglich millionenfach gesagte Satz zwischen uns fiel. Ich brauche Abstand von dir. Ich brauche Abstand von uns.  Vergessen, verdrängt, welcher Satz genau es war, unwichtig, klischeehaft, Floskeln, die gesagt werden müssen. Etwas wie „Gute Besserung!“ zu wünschen, wenn jemand etwas vom Krank sein erzählt, „Mein Herzliches Beileid“, wenn jemand aus dem Umfeld der anderen Person stirbt, solche Dinge. Es wird gesagt, ohne darüber nachzudenken, ohne etwas zu fühlen. Ich brauche Abstand von dir. Ich halte diese Enge nicht mehr aus. Das kam von dir. Wie war es denn früher zwischen uns? Das fragte ich dich, ohne eine Antwort zu erhalten.  II Unsere Unterhaltungen waren immer schwarz weiß. Oder weiß schwarz. Und ich war weiß. Ich bin weiß. Sagst du. Nicht grau. Keine Schattierung von Grau. Weiß. Du sagst: Du bist so selbstlos, Du bist wie Jesus. Ich denke eher, dass ich

Poesie einer Ausstellung ... eine Verzauberung

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Es war ein Experiment. Und es gelang. Wahnsinn! Noch Stunden danach waren wir berauscht!  Was war passiert? Der Plan war, innerhalb einer Woche Texte anzufertigen, die von der gegenwärtigen Ausstellung zur Konkreten Kunst im ausstellungsraum EULENGASSE  inspiriert sind. Und sie vorzutragen. Aber nicht irgendwie. Wir wollten quasi eine Ausstellungsführung simulieren. Allerdings nicht kunstwissenschaftlich. Nicht intellektuell. Nicht abgehoben. Wir wollten unsere Texte lesen, von unseren Eindrücken sprechen - und ins Diskutieren kommen. Und das schafften wir. Und das machte Spaß!  Es herrschte eine so angenehme, entspannte Atmosphäre vor, Menschen, die mitredeten, ihre Ideen einbrachten, sich auf die Texte der Dichtungsfans einließen.  Timon Seibel begeisterte vor allem mit seiner "Apotheose Wagnerscher Tiefe" (Harald Etzemüller von der Eulengasse) - ins Heilige erhoben hat er Angela ("Jesula") Merkel. Großer Spaß, großes Kino! :-)  Sophie von Maltzahn me

schmerzwach schreibt: Einfach so!

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Ich denke, dass dieser Schnee das einzig Gute an meinem Pflichtbesuch ist, der macht dieses deprimierende Umfeld wieder ein bisschen wett. Gleich nach dem Aufstehen, noch vor dem Frühstück – ich bekomme sowieso keinen Bissen herunter – stapfe ich durch dieses kalte, weiche Weiß und erfreue mich an den Spuren, die ich hinterlasse. Weiß. Ich laufe bereits eine halbe Stunde, als ich plötzlich merke, dass ich müde werde. So lasse ich mich in den Schnee fallen und markiere einen Schneeengel. Ich erinnere mich daran, wie ich das zum letzten Mal gemacht habe: Mit Betty, auf der Freizeit mit unseren Studienkollegen in der Schweiz. Der Schnee um mich herum glitzert wild und herrlich schön, ich schaue in den klaren blauen Himmel, in meinen Augen blitzt es auf. Betty. Wie sehr vermisse ich dich, Betty. Wie. Sehr. Vermisse. Ich. Dich. Als ich zurückkehre, bekomme ich wieder Ärger mit meiner Mutter. Mein Gott, ich bin 21 Jahre alt und sie schimpft mich aus, weil ich nasse Klamotten habe, sie

schmerzwach, muffi und die Weihnachtsmärkte DREI

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Der Heidelberger Weihnachtsmarkt sollte doch schön sein, dachte ich. Eigentlich auch schon letztes Jahr übrigens. Aber da hatte ich nach zehn Minuten keinen Bock drauf. Und meine herzensgute Begleitung auch nicht. Dieses Jahr, und das kann man als unseren persönlichen Erfolg werten, haben wir es doch immerhin doppelt so lange auf dem Weihnachtsmarkt ausgehalten. 20 Minuten. Allerdings nur, weil wir Fotos geschossen haben. :-))) Und dann waren wir wieder wie immer beim Inder Raja Rani - ein Ritual. Bin da immer mit dieser herzensguten Freundin. An diesem Dienstag war sowieso Tag der liebenswerten, herzensguten und netten Menschen (vorher in Darmstadt mit Mister Nice Guy eben), dann mit meiner alten Schulfreundin.  Was ist also nun zum Heidelberger Weihnachtsmarkt zu sagen? Was ist überhaupt der Unterschied zwischen den einzelnen Weihnachtsmärkten? Er ist kleiner als der Frankfurter Weihnachtsmarkt, der sich ja auch mittlerweile über die ganze Innenstadt zieht. Der expandiert ja gan

Blog übergreifender Adventskalender: Weiß wie das Licht

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Karo Stein hat dieses Jahr einen Blog übergreifenden Adventskalender initiiert, an dem ich mich gerne beteilige. Und zwar mit etwas ganz Besonderem, womit euch, liebe Leser*innen ganz selten beglücke: Mit einer Kurzgeschichte, die auch noch unveröffentlicht ist! Viel Spaß damit! :-) http://www.wonderlandmagazine.com/wp-content/uploads/2012/10/logan1.jpg  entnommen - LOGAN LERMAN Weiß wie das Licht Wie weiße T-Shirts, Hosen oder Schuhe in diesem fluoreszierenden Disco-Licht im Dunkeln erstrahlen, so tat Clemens dies in der Menge dieser tanzenden Traube von stylishen Männern, einer hübscher als der nächste. Der schüchterne Julius blickte auf ihn und hatte dabei das Gefühl, dass ein Theater-Spot auf diesen blondgelockten Clemens gerichtet worden sei, auf dass er ihn, nur ihn, bemerkte: Dem Wunderbarsten in dieser wunderbaren Menge. Sein Blick ließ sich nicht mehr von ihm abwenden, jede der Bewegungen des Schwarms kosteten seine Augen aus, die wilden Dance-Moves, die Mimik dabei,

Best Blog Award: Stöckchen und 11 Fragen.

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Meine Kollegin und Freundin Hilke-Gesa Bußmann hat mir das Stöckchen zugeworfen und mich damit gebeten, 11 von ihr aufgestellte Fragen zu beantworten. Mache ich doch gerne! :-) 1. 2013 geht vorbei. Es ist eine Minute, bevor das neue Jahr beginnt. Was sind deine letzten Gedanken an das vergangene Jahr? Oh, da wird es viele geben. Einer geht an meine inszenierte Hochzeit in der Schirn Kunsthalle , ganz sicher sogar: Es war ein wunderschöner Abend. Im August habe ich ganz Deutschland bereist, besonders schön mein Abschluss in München mit Mustafa, meiner lieben Christine und dem Bad in der Isar . :-) Die beiden Buchmessen waren sehr fein - in Leipzig ein tolles Lesungs-Erlebnis im Literaturcafe und sehr feucht-fröhlich und wunderbare Tage in Frankfurt!  Sicherlich werde ich auch an die wunderbare Undercover-Veranstaltung mit den Dichtungsfans denken oder an die drei megatollen Diary Slams in Frankfurt und den einen in Karlsruhe . Natürlich werde ich auch an OCCUPY, an die ganz

schmerzwach, muffi und die Weihnachtsmärkte ZWEI

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Merkwürdig eigentlich: an den Weihnachtsmarkt in Darmstadt hatte ich so überhaupt keine Erinnerung. Dabei hatte ich drei Jahre in der südhessischen Stadt gearbeitet ... Erinnert habe ich mich allerdings sehr gerne an Mr. Nice Guy Gabriel, mit dem ich damals (als er noch ein kleiner Pimpf war) Tischtennis an der Erich Kästner-Schule (in der auch Plattenbaugefühle spielt) gespielt habe. Mit ihm war die Arbeit immer sehr angenehm. :-)  Als angenehme Begleitung stellte er sich auch gestern heraus, nun ein junger, smarter Mann, der immer positiv und lustig ist. :-) Die wichtigsten Eigenschaften für den Weihnachtsmarkt-Test mit muffi. :-)) Der Darmstädter Weihnachtsmarkt befindet sich ja am Schloss (das übrigens ja ganz schön ist) - und das war auch schon die Besonderheit. Er ist teuer und nicht besonders hübsch. Punkt. Daher rede ich lieber wieder über Gabriel und meine Zeit in Darmstadt. Natürlich gab es da Höhen und Tiefen. Natürlich gab es "Klienten", die ich mehr oder we

Poesie einer Ausstellung - 12/12/13

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Timon Seibel, Martin Piekar und Sophie von Maltzahn Vor einiger Zeit hatte ich ja angekündigt, dass ich das Geheimnis lüfte, was wir mit der laufenden Ausstellung in der EULENGASSE zu tun haben, wir Dichtungsfans.  Ich möchte euch alle recht herzlich zu dieser Veranstaltung am 12.12. einladen: Es ist ein Experiment. Ein Versuch. Ein neues Konzept. Diesmal kann das interessierte Publikum beim Prozess des Dichtens live dabei sein.  Die Dichtungsfans werden diesmal zur Ausstellung "Um 20/40" (Konkrete Kunst von DOMINIQUE CHAPUIS, INGRID HORNEF, JIN-KYOUNG HUH, RITY JANSEN HEIJTMAJER, ANNEKE KLEIN KRANENBARG, HELLA NOHL) im Ausstellungsraum Eulengasse dichten.  Am 12.12. ab 19.30 Uhr werden die fertigen und unfertigen Gedichte mit dem Publikum besprochen.  Wie läuft das genau ab?  Am 12.12. werden die Dichter*innen wie bei konventionellen Führungen mit dem Publikum durch den Ausstellungsraum gehen und die Texte, die sie zu den einzelnen Werken verfasst haben, disku