„Médée“ von Marc-Antoine Charpentier

op-online.de entnommen
Also, hier spricht der Opern-Experte nochmals. ;-) Die Opern-Saison begann mit "Medea" in einer Version von Aribert Reimann und endet mit „Médée“ von Marc-Antoine Charpentier. Gleicher Stoff, aber ganz unterschiedliche Herangehensweisen - und der schönste Mann der Welt und der größte Opernkritiker der Welt (hahahahaha) waren bei beiden mit dabei. Beim letzten Mal über Oper posten, nämlich eben über die Medea hatte ich ja einen regen Email-Verkehr mit einem der Opernsänger hinterher, es war nett - und ich habe meinen Text geändert, denn ich möchte niemanden unverdientermaßen hier in diesem Blog in die Pfanne hauen. So bin ich nicht. Auf jeden Fall fand ich damals das Bühnenbild ganz toll, die Atmosphäre ebenso, aber mit den Koloraturen konnte ich überhaupt nichts anfangen, mit dem ganzen Stil. Die barocke Version von Charpentier hat mir dafür sehr viel besser gefallen, ihr konnte ich folgen. Wundervoll, was Regisseur David Hermann und Ausstatter Christof Hetzer da hingezaubert haben. Letzterer hat ein Bühnenbild zusammengebaut, das in jeder Innenarchitekten-Zeitschrift abgebildet werden könnte, aber hat auch gemeinsam mit dem Regisseur immer wieder Liebe zum Detail gezeigt, in so ganz kleinen Effekten, die gefallen haben. David Hermann tat gut daran, das ganze Stück zu vereinfachen, bestimmte Szenen auszusparen. So konnte sogar ich dieses Mal verstehen, um was es wirklich ging. Im Bild oben sieht man die wunderbare Schwedin Anne Sophie von Otter, die die Medea sang - was eine coole Maschine mit ihren 56 Jahren (!), boah, war die gut, nicht nur beim Singen, auch beim Spielen, fantastisch einfach, wie die meisten der Sänger_innen und ebenso das Orchester unter Leitung des Italieners Andrea Marcon. Das mit dem Chor wurde sehr gut gelöst, er sang immer quasi aus dem Off - sehr schön. Wahnsinn war auch der 1984 (!) geborene Julian Prégardien, der ja den Ehemann Medeas Jason gesungen hat. In diesem Alter schon diese Stimme - und seit zwei Jahren mit Festanstellung an der Frankfurter Oper: Respekt! Die Aufführung fand im Bockenheimer Depot statt - und aus irgendeinem Grund sind da ALLE Aufführungen, die ich sehen darf, einfach nur gut, ist ja auch so sympathisch da. :-) Diesmal habe ich es wirklich nicht bereut, in die Oper mitzugehen, es war richtig schön. Und in der nächsten Saison wird mich die Oper Frankfurt wieder sehen. 

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