Darkroom Diaries - 11 -

Jott A. und Armin - eine Darkroom-Liebe. Es funktioniert nicht. Nicht so. Jott A. braucht den neuen Reiz, braucht das Exhibitionistische, Armin möchte etwas Festes, etwas "Normales" - was tun sie jetzt? Armin verschwindet auf jeden Fall ganz schnell aus der Wohnung von Jott. A., der ganz verstört im Bett liegen bleibt und sich sehr wundert, dass sein Honigmäulchen plötzlich so ausrastet und unbedingt SOFORT gehen MUSS. Er bleibt im Bett liegen und schaut sich den Porno an, ein wirklich guter Streifen, mit Golden Shower, Bareback und ganz vielen behaarten Männern... Armin irrt durch Frankfurt, weiß nicht, was er tun soll, er ist verliebt, es ist merkwürdig, aber er ist verliebt, er kann es nicht anders sagen. Ihm fehlt etwas an seiner Beziehung. Aber möchte er ganz darauf verzichten? Der Sex war ja für ihn auch geil. Bloß... wenn er immer den Eindruck hat, dass Jott A. diesen "äußeren" Reiz braucht, dann fühlt er sich einfach nicht geliebt, er fühlt sich nicht sexy. Und das gehört für ihn einfach dazu. Der eine zu sein, für den man alles stehen und liegen lässt. Der eine zu sein, der für den Partner der attraktivste Typ der Welt ist (oder zumindest weit und breit - und der nicht von einem Pornovideo ersetzt werden kann). Das stört ihn auch an der Untreue so vieler schwuler Typen, diese "offenen Beziehungen", dieses angeblich Trennen können von Sex und Liebe. Aber dafür ist der Mensch nicht ausgerichtet. Man möchte nicht austauschbar sein, man möchte nicht, dass der Typ plötzlich auf die Idee kommt, dass einer der Sexualpartner dann doch "so gut ist", dass er es öfter mit ihm machen möchte, vielleicht sogar hängen bleibt. Die Unsicherheit ist doch da, oder? Kann ihm doch keiner erzählen, dass man sich mit dieser Ungewissheit gut fühlen kann! Nein, das möchte er nicht. Er möchte der eine und einzige sein, den Jott A. toll findet, er möchte verehrt werden, umschwärmt. Und das gleiche kann Jott A. ja auch von ihm erwarten. Also! Was sollte er also tun?
http://schmerzwach.blogspot.com/2011/04/darkroom-diaries-10.html

Kommentare

  1. Hm. Monogamie und Polygamie ist das nicht so etwas wie Rechts- oder Linkshänder ?! Was ist mit Poly - weil man anderweitig Geschlechtsverkehr hat ist man deswegen weniger "liebenswert". Ich denke was man leider bei diesen Geschichten vergisst - ist der Charakter. Es gibt eben Schweine die nicht allein sein können und daher vorziehen - fremdzugehen. Denen ist doch dann auch egal - wie sich der Partner fühlt Was ich auch noch sehr interessant finde ist die Tatsache, dass man Achtung und Respekt vor dem Partner haben sollte. Und genau hier schließt sich der Kreis.

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  2. also, ich glaube auch, dass jott a. kein schwein ist. eigentlich ist er ein netter, so wird er doch auch beschrieben. oder? er kennt es nicht anders, meint es auch nicht böse. die frage, die sich armin stellt ist eben: kann man überhaupt respektvoll und den freund achten, wenn man mit anderen sex hat? es ist ein schönes beispiel mit rechts- und linkshändern, nur hinkt es nach meiner auffassung von beziehung. ich glaube nicht, dass der mensch für die polygamie geschaffen ist. man kann ja auch nicht gleichzeitig in zwei menschen verliebt sein, zumindest nicht "richtig" verliebt... oder? ich glaube, dass der respekt gebietet, dass der beziehungspartner bestimmte privilegien erhält: ausschließlichkeit beim sex z.b. aber meine meinung ist nicht unumstößlich. wir haben das hier schon öfter diskutiert. und ich versuche, "toleranter" zu werden. gut, vielleicht sollte ich in meinen kommentaren einfach sagen, dass MEIN konzept eben nicht auf polygamie ausgerichtet ist. ich möchte niemanden verdammen. wenn jemand das kann: also, sex mit verschiedenen partnern und trotzdem seinen beziehungspartner lieben, ehren, respektieren, na dann. aber in meinem freundeskreis kenne ich NIEMANDEN, bei dem das so klappt...

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  3. (...) dass MEIN konzept eben nicht auf polygamie ausgerichtet ist (...)

    Eigentlich finde ich mein Beispiel mit dem Links- und Rechtshänder passend. Denn entweder ist man Mono- oder Polygam so wie man Links- und/oder Rechtshänder ist. Ich glaube es gibt hier grundsätzlich kein richtig und kein falsch.

    Wenn beide Lebensformen nicht übereinander passen - ist der eine von beiden deswegen nicht weniger liebenswert. Aber meine Erfahrung aus dem Umfeld ist jedoch eher nicht so ausgelegt. Man/n macht es eben und schweigt. Der andere muss es ja nicht wissen - und somit legt man sein Leben so aus, wie es einem am besten in den Kram passt.

    Denn das schlimmste ist natürlich, allein zu sein. Da nimmt man es vermutlich dann doch einfach mal in Kauf.

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  4. ja, aber das genau finde ich schade. dass man es evtl. in kauf nimmt, weil man nicht zusammen ist.
    und ja, ich fände den menschen weniger liebenswert, wenn er seine sexualität auch mit anderen auslebt. ich möchte ausschließlich geliebt werden, körperlich wie geistig.
    ich weiß es nicht. ich kann ja nur von mir ausgehen bei solchen sachen, ich weiß ja nicht, was andere leute denken.
    aber ich habe zwei drei mal die erfahrung gemacht, dass einer der beiden in der offenen beziehung sehr darunter litt, dass der partner mit anderen männern sexuellen kontakt hat.
    und wenn man es nicht sagt, kommt es oft doch irgendwie ans licht, früher oder später. und wenn sich jemand verplappert. und wenn plötzlich eine sms gefunden wird. und wenn ein brief auftaucht. und wenn einer ertappt wird...
    außerdem finde ich, dass man möglichst wenig geheimnisse vor dem partner hat...

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  5. Würde mal sagen, dass es bedingungslose Liebe ist. Da leidet man halt auch mal hier und da.

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  6. du drehst und wendest es auch wie du möchtest. ;-)
    oder missverstehe ich dich ständig?
    bedingungslose liebe heißt ja nicht, alles schlucken zu müssen, was der andere so einem antut. ;-) liebe und vor allem bedingungslose liebe ist auch verzicht, ist auch kompromisse schließen, ist auch den anderen/ die andere in den himmel zu heben :-)

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  7. Du verstehst mich wirklich miss.

    Bedingungslose Liebe heißt als erstes den andere nicht ändern zu wollen. Wenn er nun mal Poly ist - mein Gott, dann nehme ich es eben hin oder lass es.

    Was das "schlucken" angeht - im Gotteswillen - bloss nicht so was. Macht einen auf Dauer nur krank und kaputt.

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  8. nun, du verstehst mich auch miss. :-))))
    dein konzept kann nur, aber auch nur dann funktionieren, wenn beide poly sind, beide ein gutes selbstbewusstsein haben, sich ganz sicher, dass es die große liebe ist, sie dürfen auch nicht eifersüchtig veranlagt sein...
    sei mir nicht böse. aber zeig mir mehr als drei paare, auf die das alles zutrifft. ;-)

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  9. Du, dass kann sein √


    Du gehst hier vom Idealfall aus. Ausserdem eine Garantie für Liebe gibt es nicht. Man/n kann morgens aufstehen und plötzlich feststellen - das ist es nicht !

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  10. das mag sein... ich gehe von der romantischen liebe aus... gehe davon aus, dass zwei menschen deswegen zusammen sind, weil sie sich lieben und nicht weil sie zusammen sind, weil sie nicht alleine sein können und wollen... ich gehe davon aus, dass zwei menschen zusammen sind, die sich respektieren, einander möglichst wenig weh tun wollen, sich so lieben, wie sie sind... sie wollen sich nicht gegenseitig ändern, sind aber bereit, kompromisse einzugehen, eine harmonische beziehung aufzubauen, die auf ehrlichkeit basiert... eine beziehung aufzubauen, die auf weiterentwicklunge beider persönlichkeiten aus ist... vielleicht geht es bei denen auch plötzlich auseinander - aber sie können wenigstens sagen, dass sie alles versucht haben, etwas schönes zu leben...

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  11. Du kennst meine Einstellung dazu. Und wenn du ein Paar suchst, bei dem es funktioniert, bedingungslose Liebe und auswärts essen gehen: bei uns funktioniert es bestens seit nunmehr 14 Jahren. Und warum? Weil wir offen damit umgehen, nicht hinter dem Rücken des anderen und heimlich.

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  12. dann gehört ihr zu den drei paaren :-)))
    nein, also, ich freue mich auch drüber, wenn dieses modell funktioniert. absolut. aber mir ist bisher immer nur das gegenteil begegnet. kann aber auch an meinem umgang liegen. keine ahnung.
    ich weiß, dass ich so eine partnerschaft nicht leben könnte. und dass viele meiner freunde und bekannten auch nicht dazu in der lage wären. aber du hast recht: ich kann mir ja nicht anmaßen, über etwas zu urteilen und es vor allem zu verurteilen, was ich nicht kann und woran ich nicht glaube, nur weil ich eben nicht dran glaube...

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