BEAT Generation - Schreiben, saufen, huren -1-

Nordend. Das Mal Seh´n Kino in Frankfurt. Einst mein zweites Wohnzimmer, damals vor dem schönsten Mann der Welt. Ein schönes Programm, bisher habe ich nur gute Filme da gesehen. 

Howl - Das Geheul. Allen Ginsberg. Den Film von Rob Epstein und Jeffrey Friedman sah ich Montag im Mal seh´n. Wundervoll. Der Film - ein Gedicht. Dieser Film ist ein Spiel, ohne ein Spielfim zu sein. Ein Gedicht wird vor Gericht angeklagt, wegen Obszönität. In diesem Film wird diese Verhandlung nachgestellt, genauso wie ein Interview mit Allen Ginsberg, gleichzeitig werden aber auch die Verse von "Howl" animiert, visualisiert, mit cooler Jazzmusik unterlegt. 

Sie waren jung und sexy, verrückt und drogenabhängig, widerlich und schön: die Autoren der Beat Generation. Beat, das war ein Lebensgefühl, die Rebellion einer ganzen Generation gegen die Prüderie des Nachkriegs-Amerikas der fünfziger Jahre. Es waren Bohemians und Hedonisten, die ihre Sexualität frei auslebten, die Drogen nahmen, die gegen den Kapitalismus waren - und über all das offen schrieben. (http://www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,737999,00.html) 

Ein Bohemian möchte ich sein, und Hedonist, ein Schriftsteller, verrückt möchte ich sein, sexy auch?, na, kann nicht schaden. ;-) Schreiben möchte ich. So wie sie es taten. Voller Inbrunst, voller Engagement. Auch heute gibt es einen Perspektivwechsel, einen, der vielleicht auch ein bisschen von den Bloggern kommt, nicht von mir, ich bin "ein Nachmacher", von der Blogger-Generation vor mir. Jeder ist ein Künstler, und jeder hat die Möglichkeit, sich medial zu präsentieren, sich selbst darzustellen. Und das tun wir, das tue ich. Und ich möchte Genre aufbrechen. Beispielsweise subjektive Kritiken über Bücher und Filme schreiben, ichbezogen, meine eigene Geschichte hineinbringen, denn darum geht es doch beim Lesen, beim Geschichten erzählen - Welten miteinander zu vermischen. Etwas Neues zu machen, den Blick zu wechseln. Und ich möchte in diesem Blog Kultur kritisieren, aber auch persönliche Texte, private, einstellen, ich möchte Arbeiten von anderen Künstlern kommentieren, aber auch das unmittelbare Geschehen um mich herum, ich möchte meine Geschichten und Anekdoten erzählen, möchte mein Leben filmen, dumme Witze erzählen, heulen und lachen... Heulen. HOWL.

I saw the best minds of my generation destroyed by
madness, starving hysterical naked,
dragging themselves through the negro streets at dawn

schreibt Ginsberg, der im Film von James Franco gespielt wird, der auch das Gedicht im Film rezitiert. Ich bin von dem Film gefangen, mache mir viele Gedanken über das Schreiben. Denke nach über die Verzweiflung, über die Wut, über die Obszönität, ja, die Darkroom Diaries... Die sind nicht so gut geschrieben wie die Gedichte von Allen Ginsberg, sind nicht so literarisch, aber sie drücken etwas aus. Das möchte ich in diesem Blog: Ich möchte zum Ausdruck bringen, was ich fühle, möchte etwas erzählen, eine Welt aufbauen, und möglichst viele Menschen in diese Welt einbeziehen, sie mitnehmen. Darum schreibe ich, darum blogge ich. Und darum schreiben so viele Autoren, die das eben tun müssen, nicht anders können. So wie die Beat Generation, so wie Allen Ginsberg.


Moloch! Solitude! Filth! Ugliness! Ashcans and unob
tainable dollars! Children screaming under the
stairways! Boys sobbing in armies! Old men
weeping in the parks!


Howl singt aber auch Florence And The Machine: 
http://www.youtube.com/watch?v=rekN22RM7TU

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