Kitchen Stories SEVEN

In Kitchen Stories SIX konnte man es bereits sehen: da saß ich nicht in der Küche und mein alter Laptop hat auch ausgedient: die fiftynine ist voll im MAC-Fieber, nun gehöre auch ich zur "gruseligen" APPLE-Familie. Aber dies soll nicht das Thema dieses Postings werden! Sondern....


Die Beschäftigung mit der Frage "Warum schreibe ich?" bzw. "Für wen schreibe ich? Warum sollen die Menschen meine Texte lesen?". Ich möchte es kurz einmal anders angehen als sonst. In Über Universen hatte ich mich ja schon mit der Thematik befasst... Diesmal gehe ich den esoterischen Weg: Krishnamurti sagte, dass Selbstverwirklichung eine Fluchtmöglichkeit für die Menschen darstelle, Selbstwirklichkeit sei nichts anderes als die Reaktion auf die Außenwelt, sie ist "nichts als das Bemühen, der Reaktion auf diese Außenwelt Ausdruck zu geben - Selbstverwirklichung durch die Kunst, die Wissenschaft, durch verschiedene Formen des Handelns." Dabei meint er nicht, dass Kunst generell eine Sache der Selbstverwirklichung sei, wahre Kunst sei echt und spontan und sei in sich selbst vollkommen, er meint eher diejenigen, die auf Künstler tun, um sich selbst zu verwirklichen, die Kunst als Mittel missbrauchen, um etwas zu erreichen, eine Befriedigung, eine, die sie in ihrem Umfeld nicht finden können. "Ein wirklicher Künstler spricht nicht über seine Selbstverwirklichung, er drückt aus, was er intensiv empfindet." 


Ich weiß, dass dies alles sehr schwer zu verstehen ist, vor allem in solch einem kleinen Ausschnitt. Was ich aber andeuten möchte: Wir Blogger schreiben doch unsere Blogs, um uns selbst darzustellen, um uns selbst zu verwirklichen, es ist doch nicht wirklich Kunst, bei den meisten zumindest nicht, es ist Selbstdarstellung, man möchte eine Bedeutung haben, man möchte eine kleine Berühmtheit werden, ja, ich schließe mich doch da auch mit ein. Wieso schreiben wir? Weil wir gelesen werden wollen, weil wir uns bedeutend vorkommen möchten. Aber was ist Kunst? Wieso soll man gelesen werden? Wieso sollt ihr meine Texte lesen? Ja, das ist schwer zu beantworten, wirklich schwer. Ich versuche ehrlich zu sein! Manche Texte sind hier literarisch, manche weniger, manche sind einfach komisch. Ich versuche mir selbst auf die Spur zu kommen. Die Darkroom Diaries zum Beispiel sind keine große Kunst, aber es ist auch nicht so, dass ich sie nur geschrieben habe, weil Sex sich gut verkauft, nein, ich wollte diese Anekdoten erzählen, weil ich sie auch in der Realität erzähle. Hier in diesem Blog rede ich authentisch, so wie ich bin. Wie sieht es mit den Texten in der Anthologie und in den Zeitschriften aus? Sind sie literarisch? Gibt es da einen Mehrwert, habe ich etwas zu sagen? Ich weiß das alles nicht. Ist es Selbstzweck, was ich hier tue, Eigenwerbung, ein Mittel zur Selbstverwirklichung? Oder ist es wahre Kunst? Warum solltet ihr diese Texte lesen? Damit hier mehr Klicks produziert werden? Damit ich stolz auf mich sein kann? Damit ich meine Veröffentlichungen bewerben kann?

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