Kitchen Stories NINE - über das Blogschreiben

Ralph Waldo Emerson sagte einst, dass an die Stelle von Romanen schließlich Tagebücher oder Autobiographien treten werden...


Tagebücher, ja, elektronische Tagebücher wahrscheinlich, Blogs also, ein Blog, wie dieser hier, oder der stancerblog von Carsten oder einer der unzähligen anderen - die Utopie von Emerson ist wohl wahr geworden. Es gibt einen Zusatz, dass diese Tagebücher oder Autobiographien faszinierende Bücher sein können, "wenn ein Mann es nur versteht, aus dem, was er für seine Erfahrungen hält, das auszuwählen, was wirklich seine Erfahrung ist, und die Wahrheit wahrheitsgemäß aufzuzeichnen." Doch, so könnte man fragen, was ist denn "Wahrheit" und was sind "wirkliche Erfahrungen"? Und was faszinierende Blogs? 
Jedes Sprichwort, jedes Buch, jedes kleine Wörtchen, das dir zur Hilfe und Trost bestimmt ist, wird auf geraden oder verschlungenen Wegen zu dir gelangen. 
Das ist ein anderes Zitat von Ralph Waldo Emerson und es spricht mich sehr an, doch wieso? Ich glaube an die Macht des Wortes, ich glaube daran, dass einem Worte helfen können - es können Worte aus Büchern sein, aus einer Email, aus einem Telefonat, persönlichen Gespräch, aus Zeitschriften, Chats oder eben aus einem Blog. Wenn ich das nicht glaubte, schriebe ich an dieser Stelle nichts... Die Dauer aller Bücher wird weder durch freundschaftliche, noch feindliche Bemühungen bestimmt, sondern durch ihr eigenes spezifisches Gewicht oder durch den inneren Wert ihres Inhaltes für den unwandelbaren Geist der Menschen.
Ein weiteres Zitat von Emerson - gilt es nur für Bücher? Oder auch für Blogs? Ich weiß, ein Blog ist nicht wichtig, es ist nur ein Blog... Doch ein Blog ist genauso wichtig wie ein Buch für mich. In einem Blog wie in einem Buch verfasse ich meinen eigenen Text, meine eigenen Gedanken und Ideen, hier bin ich kreativ, hier schreibe ich mir Dinge von der Seele, hier gebe ich, was ich geben kann, meine Worte, meine Phantasie, meinen Geist... Haben meine Gedanken ein Gewicht? Nun, zumindest hätten sie nicht mehr Gewicht, wenn sie sich zwischen zwei Buchdeckeln befänden! 

Kommentare

  1. Weißt du, was mein nach wie vor wichtigstes Medium für das Schreiben ist, gleichzeitig das authentischste, weil es nicht für ein Publikum bestimmt ist, sondern nur für mich, und das seit ziemlich genau 25 Jahren? Mein Tagebuch, so richtig eins aus Papier, oder besser, Tagebücher, denn im Laufe der Zeit sind einige davon voll geworden.
    Und es gibt für mich fast keine spannendere Lektüre, als mal wieder ein mehrere Jahre altes Buch zu nehmen und darin zu blättern!

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  2. also, meine tagebücher waren so ähnlich wie das blog - daher habe ich nur noch das blog aös medium: mein elektronisches tagebuch :-)
    gezeichnet
    der gläserne mensch :-)

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