Feiertage - die vierte

Freitag, der 18.7.2003: Tag der Freundschaften

Habe kurz Metin, Nike, Philipp M., Jasmin u. a. getroffen. Und natürlich meinen süßen C. Mich nach ihm gerichtet, weil ich das so wollte. Ohne dass die anderen traurig sind. Ich entscheide mich, was ich tun möchte. Auch gegen F. Das müssen gute Freunde ertragen – und machen es auch. Bin trotzdem ein guter Freund, und treu, und witzig, und man will mich als Freund.

Samstag, der 19.7.2003: Tag des Lebens

11 Jahre nach der letzten Chemotherapie: noch immer bin ich gesund, am Leben; und glücklicher denn je. Mit mir eins. Und endlich auf meinem Weg. Fortschritte. Freunde. C. Studium. Arbeit. Sinn…

Sonntag, der 20.7.2003: Tag des Cool-Seins

Moloko. Ich. Tanzen. Rheinhafen. Das FEST. Baggersee – nacktbaden. Was denken die anderen?! Scheißegal!!!

Sonntag, der 27.7.2003: Tag des Lernens I

Ab heute beginne ich das Lernen, zumindest so ganz richtig und offiziell. Die Prüfungszeit fängt an und das wird sehr stressig/ anstrengend/ nervenaufreibend. Vielleicht aber auch interessant/ spannend/ aufregend. Oder aber auch erschöpfend/ das Gehirn leerend. Das gilt es zumindest zu vermeiden. Entspannungstechniken und Lernstrategien sollen diesmal diese Lernphasen dominieren. Ich bin einmal gespannt, wie das alles funktioniert.

Donnerstag, der 28.8.2003: Tag des Lernens II

Eine Klausur habe ich hinter mir, bis zur nächsten Prüfung sind es noch vier Wochen. Heute war ich in der Badischen Landesbibliothek, habe Bücher gesucht – es hat Spaß gemacht! Auch das Lernen macht Spaß. Wann macht mir Lernen Spaß? Wenn ich etwas lesen/ lernen muss, was mich interessiert, was mich betrifft, was mich zum Denken anregt, was mich inspiriert, was mir leicht fällt, weil ich Bezug dazu habe und es sinnvoll finde. Wenn es eine Relevanz außerhalb der Prüfung hat, wenn ich es gebrauchen kann und will. Wenn ich es so interessant finde, dass ich es anderen erzählen möchte. Ich bin involviert, und habe mehr Lust auf Lernen als etwas mit anderen zu unternehmen.

Dienstag, der 9.9.2003: Tag des Aushalten-Könnens

Mir fiel es heute so schwer, C. weder anzurufen, noch eine SMS zu schreiben oder anzuchatten, nachdem wir wieder einmal getrennt sind. Als ich dort war, nervte er mich, fand ich ihn kaum attraktiv, und ich hielt es für folgerichtig, dass wir uns wirklich trennen. Aber jetzt? Jetzt vermisse ich ihn und frage mich, ob das eine Illusion von mir ist – einer Sucht gleichzusetzen, oder doch Liebe oder was?! Was lässt mich an ihn denken, den Trieb aufkommen, mich bei ihm zu melden? Ich weiß es nicht, aber ich muss lernen, das alles auszuhalten. Heute ging es!

Mittwoch, der 10.9. 2003: Tag der Ausgewogenheit

Alles dabei: Lernen, Trainieren, Telefonieren, Entspannen, Haushalt, weggehen (schwul), Bibliothek… Mir wird nicht langweilig, ich fühle mich ausgewogen, ausgeglichen, fast schon glücklich, das Leben macht Spaß in all seinen Facetten. Unterschied zu früher: alles miteinander zu vermengen, ein wenig planen, ein wenig flexibel sein…

Sonntag, der 14.9.2003: Tag des Abstinent-Seins

Mir ging es heute so schlecht, nachdem ich gestern so viel gesoffen habe – mal wieder: Nie wieder Alkohol! Mein Körper hält das nicht mehr aus! Als Sportler, der sich sonst so gut ernährt…

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