Padraig und Peadar -2-

„Wenn du mich hinbringst, dann werden wir ja weitersehen, wie es mit uns weitergeht, mein Fremder.“ Peadar mochte diesen Mann nicht besonders, doch er musste an diesen See gelangen und dafür war dessen Hilfe nötig. Nach einem Tagesritt bereits waren sie angekommen. 




Hier war das Paradies für alle Knabenliebhaber im ganzen Reich. Überall wälzten sich junge Männer herum. Kleidung brauchte man hier keine. Wenn gutes Wetter war, dann badete man draußen und lag am Ufer. Und bei schlechterem Wetter verkroch man sich vor den Kaminen des Schlosses, das hundert Meter vom See entfernt lag. Peadar glühten die Augen. Ein junger Mann kam zu ihm. „Fremder, warum ziehst du dich nicht aus und badest eine Runde mit mir?“ Peadar erkannte ihn sofort als Padraig, mit dessen blonden, weichen Haaren, den braunen Augen, die für einen Sohn aus dem Geschlecht Fiachnas sehr ungewöhnlich und noch dazu sehr wunderschön waren, dem muskulösen Körper und der wohlklingenden Stimme. Peadar, der seit jeher Padraig verehrte, und das nicht als Königssohn, sondern als Jungen und später als Mann, glaubte sich in einem wunderschönen Traum. Eine große Erregung überfiel ihn. Mit letzter Kraft zog er seine Kleider aus und sprang mit Padraig ins Wasser. Sofort kamen sie sich näher. Sie küssten sich. Padraig kannte Peadar nicht, sie waren sich nur ein bis zweimal begegnet, schließlich war Padraig Königssohn und Peadar Sohn der Magd. Der Königssohn fragte ihn nach dessen Name und Herkunft aus. Peadar sagte nur bei seinem Namen die Wahrheit, den Rest log er sich zusammen, weil er nicht mit der Tür ins Haus fallen wollte und weil er nicht wusste, wie der andere auf die Nachrichten aus Galway reagierte.
Außerdem wollte Peadar seinen Schwarm für sich gewinnen, wenigstens für ein paar Tage. Und er schaffte es. Die beiden liebten sich, doch Ciaran meldete Ansprüche auf Peadar an. Padraig, der unsterblich in Peadar verliebt war, stellte ihn zur Rede. Sie kämpften miteinander um Peadar. Der Königssohn gewann. Das war der Beginn einer schönen Beziehung, die Zeit verstrich und Liam war noch nicht wieder gesund geworden, im Gegenteil. Fiachna wurde immer verzweifelter, doch er wollte nicht, dass Gaheris sein Nachfolger wurde und harrte aus als Herrscher. Peadar wollte Padraig nun endlich seinen Auftrag erzählen. Der letztere war sehr bestürzt, doch er hatte keine Lust, diesen Ort zu verlassen. „Ich will dich lieben können, Peadar, ich will nackt umherspringen und baden und keine Angst haben müssen, von meinem eigenen Volk verspottet und nicht respektiert zu werden. Ich will hierbleiben, mit dir.“- „Padraig, ich würde auch gerne hierbleiben, aber dein Vater, dein Bruder und dein Volk brauchen dich. Und ich werde ja in deiner Nähe sein. Wir werden nicht mehr nackt umherspringen können, aber wir werden vielleicht eine andere Möglichkeit finden, weiterhin zusammen zu sein und uns zu lieben. Lass uns zurückgehen.“ Und das taten sie. Auf dem Weg nach Galway schmiedeten sie Zukunftspläne. Als sie ankamen, wurden sie stürmisch und überschwänglich begrüßt. Mann kann die Freude Fiachnas gar nicht in Worte fassen, als er seinen „verlorenen Sohn“ wiedersah. Fiachna fragte Peadar: „Wie kann ich dir großem Helden nur danken? Sag mir, wie ich das alles wieder gutmachen kann!“- „Ich habe einen Wunsch, aber den soll Padraig Euch mitteilen.“ Fiachna ging zu seinem Sohn: „Wo warst du denn so lange Zeit?“- „Es ist eine lange Geschichte, die ich dir irgendwann einmal erzählen werde. Zunächst will ich meine Zukunft regeln. Ich werde der neue König, doch nur unter einer Bedingung: ich muss weiterhin mit Peadar zusammen sein dürfen.“- „Aber was sagst du da, Junge?“- „Ich liebe ihn. Ich will mit ihm zusammenleben.“- „Aber das geht doch nicht. Was werden die anderen sagen...Du wirst das Gespött des ganzen Reiches.“- „Das ist mir egal.“- „Willst du aber nicht wenigstens zum Schein eine Prinzessin heiraten?“- „Wenn ich sie, nachdem ich einen Sohn von ihr habe, verstoßen darf...“- „Aber...“- „Suche mir eine nimmersatte Männerliebhaberin als Braut aus.“- „Ich spreche mit Gareth darüber.“ Dieser sagte ihm: „Gehe darauf ein, denn sonst geht er wieder dorthin zurück, wo er hergekommen ist. Du brauchst ihn, und Liam geht es auch schon besser, seit er da ist. Wir werden das schon regeln. Fionula aus T. scheint mir so eine männermordende Frau zu sein. Probieren wir es aus. Das soll es in den besten Häusern bereits gegeben haben.“ Und so kam es, dass Fionula die Frau von Padraig wurde. Allerdings nicht lange, denn nachdem sie einen Sohn gebar, der Ciaran genannt wurde, wurde sie wegen unzüchtigen Verhaltens verstoßen, denn tatsächlich lag sie bei mehreren Männern. Ab diesem Zeitpunkt lebten Padraig und Peadar als Paar weiter. 


von www.mdr.de entnommen


Sie taten dies nicht offensichtlich, doch es gab trotzdem genügend Gerüchte um die beiden. Doch weil Padraig in seiner Güte und Großzügigkeit, Weisheit und Tapferkeit sogar noch seinen Vater übertrumpfte, ward er stets von seinem Volk respektiert und geliebt. Fiachna starb bald danach. Liam wurde wieder gesund und nahm das Mädchen Maire, das sich aufopferungsvoll um ihn gekümmert hatte, als Frau. Sie blieben bei Padraig und waren alle miteinander bis zum Tode glücklich.

Kommentare

  1. es wird darum gekämpft, wer wen vögeln darf? an einem riesigen gaycruising see? was ist das denn für ein seltsames pornomärchen?

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  2. :-))))
    was soll ich darauf antworten! LOL

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  3. ich finde es nur ein wenig befremdlich, weil märchen doch eher mit kindlichen motiven assoziert werden. oder romantischen. schwanzkämpfe und cruising crashen das bild.

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  4. ich verstehe den punkt. aber dass märchen meistens einen sexuellen hintergrund haben, weißt du ja auch. nur wird es da nicht ausgesprochen. hier schon. ist eher für erwachsene. :-) und ich habe nie gesagt, dass ich die gebrüder grimm nachahmen möchte. :-)
    das bild crashen ist doch super! :-)

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  5. Hallo Jannis

    wie geht es dir? Dein Blog gefällt!

    Auf meinem Blog habe ich eine Geschichte, die dir gefallen könnte. Es geht um zwei sich küssende Männer:


    http://einmalsinnundzurueck.blogspot.com/2011/05/mann-kusst-mann.html


    Ganz liebe Grüsse
    Sternlein

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  6. märchen haben nicht grundsätzlich einen sexuellen hintergrund, sondern es können (psychoanalytische) interpretationen einer sexuellen komponente vorgenommen werden, genauso wie auch gesellschaftskritische oder rein historische assoziationen gezogen werden können. es ist etwas anderes diese aspekte hervorzuheben oder ein komplett pornografisches "märchen" zu erdenken. ich sage ja nicht, dass es schlecht ist. es ist einfach nur sehr unraffiniert.

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  7. unraffiniert? kommt drauf, was der anspruch war? ;-)

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  8. sag du es mir.
    es ist doch schade, dein blog hat eigentlich mehr zu bieten als flachen porn á la schundroman.

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  9. ich hab das märchen vor 15 jahren geschrieben...
    und mein blog ist eben so, wie er ist. mal porno, mal anspruchsvoll, mal kulturell, mal trashig. ich möchte das so. mir gefällt das. der eine findet sich in den anspruchsvolleren texten wieder, der andere in den "flachen", "schundigen" texten und ein anderer kann mit dem ganzen blog nix anfangen. das blog wird immer so bleiben und wird immer dieses porno-element drin haben. egal, wie oft mir gesagt wird, dass ich mehr als das kann. es ist mir egal, denn es ist mein blog! :-) ich möchte mich hier austoben, so wie ich das will. und ich habe keine angst vor flachheit und trash, überhaupt keine! :-)))

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  10. zumal sich die frage erhebt, was literatur ist... trivial-literatur ist auch literatur, pornoliteratur ist auch literatur - ich habe respekt vor allen literaturgattungen...

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