Im Zug nach nirgendwo...
Noch immer 75 Minuten bis nach Frankfurt/Main... Der Zug verspätet sich, verspätet meine Ankunft in den Armen des schönsten Mannes der Welt. Das gefällt mir nicht, habe ich doch schon den vorherigen Zug verpasst hatte und anderthalb Stunden am Leipziger Bahnhof verbringen musste. Und wieso das alles? Weil diese dämlich-langsame Tram von der Messe zum Hauptbahnhof nicht losfuhr, entweder weil sich erst noch alle Menschen in die Wagen stapeln mussten oder aber vielleicht weil sie sich gestapelt hatten und die Tür nicht mehr zuging. Hinterher konnte ich es nicht mehr rekonstruieren. Fakt war mein Zuspätkommen. Und so werde ich wahrscheinlich einschlafen, wenn ich in seinen Armen liege, adhoc sofort. Oder so. Diese Buchmesse hat mich fix und fertig gemacht, dabei hatte ich gar nichts zu tun. Nichts Professionelles. Netzwerke schaffen. Ob das so geklappt hat? Man weiß es nicht. Aber ich kann auch gar nicht mehr darüber nachdenken. Bin einfach zu müde dafür. Apropos Netzwerk: Mein Surfstick verabschiedet sich ständig, was mich etwas nervös macht. Wie sieht es eigentlich mit Schicksal bei mir selbst aus? Wie war das auf der Buchmesse? Zufall, dass D. und ein ehemaliger Verlagskollege, der mich nicht leiden konnte, im gleichen Zug nach Leipzig fuhren? Dieser D.? Und dieser Kollege von allen, die möglich gewesen wären? OK. Vielleicht Zufall. Aber dass der erste Mensch, den ich in Leipzig traf, F. von diesem österreichischen Verlag war, den ich unbedingt treffen wollte, aber bei dem ich mich vorher nicht gemeldet hatte, weil ich trotzig war? Oder dass ich Hanne Kulessa ohne vorherige Verabredung getroffen habe? Nein, okay, alles kein Schicksal. Nur Zufall. Wahrscheinlich. Und trotzdem hatte ich das Gefühl, dass ich dem schönsten Mann der Welt sagen muss: Oh nein, es gibt ein Schicksal, das UNS beide zusammengeführt hat. Jetzt weiß ich es! Und die Buchmesse? Was brachte sie mir an Ideen? Auch das kann ich nicht beantworten. Nach diesen Buchmessen habe ich immer das Gefühl, dass es viel zu viele Bücher gibt. Viel zu viel gute und viel zu viel schlechte. Und viel zu viele, um selbst dazu beizutragen, dass es mehr werden. Es deprimiert mich... Aber bald, ja bald, hoffentlich bald und ohne weitere Verspätungen stolpere ich in nächster Zeit in die Arme des schönsten Mannes der Welt...
Gibt es etwas schöneres, als abends mit dem Menschen, den man liebt, einzuschlafen und zu wissen, morgen früh ist der auch noch da? Ich wüsste nichts...
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