The Road to Baku 2012: Der "Ostblock"

Viele westeuropäische Zuschauer_innen des ESC machen sich gerne über die Beiträge der Länder des ehemaligen Ostblock lustig - und auch hier der Vorwurf, dass sie nur deswegen so gut abschneiden, weil sie sich gegenseitig die Punkte schenken. Ruslana aus der Ukraine hat mit ihren "Wild Dances" im Jahre 2004 VERDIENT gewonnen, da hilft kein Lamentieren, da hilft kein Lästern. Eine super Show, eine tolle Frau und einfach ein gutes Lied, das ganz Europa gefiel. Das gleiche Land drei Jahre später: Serka Verduchka, eine Transe, die an Dame Edna erinnert, schafft mit ihrem 7-7-ailulu, 1-2-3-Tanzen, oder wie der Titel lautet "dancing lasha tumbai" den zweiten Platz. Ein toller Auftritt, humorvoll, schrill, aber auch künstlerisch hochwertig, nicht einfach "nur" Trash - solche Auftritte sollte man als westeuropäisches Land erst einmal auf die Beine stellen, bevor man da lästert...




Diesmal sorgt Russland mit seinen "Omis" für solch eine Kuriosität, künstlerisch nicht ganz so hochwertig, humorvoll und "süß" auf jeden Fall. Das Lied wird spalten und hat deswegen kaum Chancen zu gewinnen. Die einen werden es lieben, die anderen hassen. Egal. Die Buranovskiye Babushki sorgen mit ihrer "Party For Everybody" für gute Stimmung und werden den ESC rocken. Das Finale wird locker drin sein.




Mehr Chancen auf den Sieg wird Mandinga mit "Zaleilah" haben, was sich total merkwürdig anhört, denn es ist schon... sagen wir einmal vorsichtig: "billig" und hört sich eher wie ein sehr misslungener Versuch eines Sommerhits an. Aber genau das könnte der unfreiwillig komische Trash sein, der dieses Jahr eine gute Chance gegen die vielen Balladen haben wird, so als Kontrast. Und es erinnert vielleicht eher zufällig an "Nossa...", ihr wisst Bescheid.




Sofi Marinova mit "Love Unlimited", die für Bulgarien startet, scheint auch ein Lied aus den Neunzigern genommen zu haben, mit den Beats von damals und mit der gleichen Aura. Herrlich finde ich das, genauso wie es witzig ist, dass sie "Ich liebe dich" in verschiedenen Sprachen singt, von Türkisch, zu Griechisch zu Spanisch usw. Hat so einen Teenie-Charme. Übelster Trash - doch es ist gerade mein Ohrwurm. 




Moldawien schneidet meist ganz gut ab, dieses Jahr mit Pasha Parfeny und "Lautar" befürchte ich, dass es sogar das Finale überraschend erreichen kann, obwohl mir das Gegenteil lieber wäre. Ein Lied, das mir gar nicht gefällt, viel zu Musical, viel zu billig - und wenn schon: zu wenig Trash dafür. 




Ins Finale und vielleicht viel zu weit vorne landen, könnten die "schönen" Weißrussen, eine Boyband, die vielleicht noch ein bisschen an den stimmlichen Qualitäten arbeiten könnte. Mir gefällt es nicht. Aber wie gesagt: Kandidaten, um ungerechtfertigter Weise mindestens in die Top 15 zu kommen. 




Die Ukraine hat mit mit Gaitana eine sehr gute Sängerin aufgestellt. "Be My Guest" ist nicht so mein Fall, wird auch nicht in die Top Ten kommen, ist mir auch zu "Tekkno" (oder so), aber ins Finale könnte sie es schaffen mit ihrer kräftigen Stimme. 




Ungarn wird ganz gut abschneiden, da bin ich mir ganz sicher. Vielleicht werden sie sich mit der Schweiz ein bisschen um die Punkte streiten, die eine westliche Version von diesem Rock-Stil singen. Compact Disco mit "Sound of our Hearts" finde ich nicht so stark wie die Schweizer Sinplus mit ihrem "Unbreakable" - nichtsdestotrotz werden die Gesetze des ESC die Ungarn nach vorne schieben (glaube ich).




Ist zwar kein Ostblock (aber wenn es nicht auf Deutsch gesungen würde, könnte es sein): Österreich mit den Trackshittaz und ihrem "Woki Mit Deim Popo". Vielen Österreichern selbst peinlich ob der Niveaulosigkeit, gefällt mir das richtig gut. Ich finde es humorvoll, es rockt für mich. Wieso nicht so etwas aus deutschsprachigen Gefilden? Ist aber leider gefährdet, im Halbfinale gleich rauszufliegen. Ich drücke ihnen die Daumen und woki mit meim Popo, wenn sie auftreten. 

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