Clubpoesie in der Punkt. Galerie mit den Dichtungsfans


"Ich weiß das wirklich nicht,
denn ich bin kein Gedicht!"
Wie kam nur dieser Satz in meiner Moderation zustande? :-)
Im Grunde wollte ich ja nur darauf hinaus, dass der Text immer mehr weiß als die/ der Autor/in. Womit ich nicht sagen möchte, dass Autor_innen / Dichter_innen / Schriftsteller_innen per se nichts über ihre Texte sagen sollten. Nein, das sollte eher eine Aufforderung für das Publikum sein, immer schön mitzudiskutieren bei Lesungen. Denn das fiel bei unserer ersten spontanen Lesung der Dichtungsfans auf: es kamen sehr kluge Beiträge von den Zuhörer_innen, gerade auch von den Jüngsten. 
Aber mal ganz von Anfang an: Marcus Roloff und Martin Piekar lasen in der Galerie Punkt. aus Gedichten vor, die das Clubbing als Thema hatten. Textclubbing könnte man es nennen, Clubpoesie. Die Galerie Punkt. (von Hannibal Tarkan Daldaban geführt) hat sich im ehemaligen Club Monza eingenistet (einer Club-Hochburg einst), also der geeignete Ort, um genau über dieses Thema zu sprechen. Und es entbrannte nicht nur ein schöner "Lyrik-Battle" zwischen den beiden Dichtern - Marcus Roloffs Texte schienen immer "clubmäßiger", weil "bassiger" zu werden, während die von Martin Piekar weniger "clubmäßig", weil (weiß ich eigentlich gar nicht warum) wurden - gab es auch eine spannende Diskussion über das Clubleben in Berlin bzw. Frankfurt. 
Es ist ja eigentlich spannend, dass man, um Verhältnisse in Frankfurt zu erklären, so häufig Berlin als Vergleich heranzieht. Wieso alles von Berlin abkupfern? Muss dort alles besser sein? Hat Frankfurt nicht sehr viel mehr Möglichkeiten, weil einfach das Geld da ist? Das sollte man doch als Ressource nutzen, das ist die Chance, gerade von Künstler/innen ohne Förderung - biete einen Raum, in dem spannende Dinge passieren, versuche Menschen anzuziehen, die sich dafür begeistern, nimm Geld dafür ein ... Oder so ...
Aber eigentlich ging es ja um das Dichten und das Clubben. Und es liegt mir wirklich fern, nun die gesamte Diskussion hier zusammenzufassen, Gedanken wie der von Martin Piekar, dass der Club an sich schon eine "Verdichtung" sei, das "Fehlen einer Sprache, die das Geschehen im Club abbilde", wie Marcus Roloff anfangs meinte (zumindest habe ich ihn so verstanden), ein Standpunkt, der sich meines Erachtens in der Diskussion auflöste. Interessant war, dass aus der Richtung der Jugend der Einwand kam, dass man die ganze Zeit von "Clubs" rede, es aber nicht so ganz klar sei, welche Art von Club gemeint sei - Techno? House? Gothic? Charts? Black Music? etc. - woraufhin eben diese Debatte über Frankfurt / Berlin entbrannte ... Achso, und Julian Bennecker hat erneut Martin Piekar mit Gitarren-Klängen unterstützt, was sehr viel Anklang fand. :-) Und ich war meistens eher nachdenklich und konzentriert, wie man am Bild sieht. ;-)
Es war eine spontane Veranstaltung, es war eine, die wohl nicht nur dem Publikum Spaß bereitete - und die, wie ich denke, Geschmack auf mehr macht. Daher freue ich mich sehr auf unsere nächste: 
UNDERCOVER! Frankfurter Autor*Innen und ihre Lieblingsgedichte, am 24.10., ab 20.00 Uhr, im Blauen Haus am Niederräder Ufer, Frankfurt. Dort stoßen unsere zwei Damen hinzu: Julia Mantel und Sandra Klose.
Mehr dazu hier: http://www.unvermittelbar.de/2013/09/18/823/





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