Karlsruhe

Karlsruhe. Da habe ich einmal gewohnt. Sogar mehrere Jahre lang. Glücklich. Mehr oder weniger. Ein paar Depressionen, ein paar Panik-Anfälle. Aber im großen und ganzen doch ganz zufrieden. Nette Leute kennengelernt, Idioten ebenso. Menschen, an die ich mich sehr gerne erinnere, Menschen, die ich am liebsten vergäße. Studiert habe ich da auch noch, so nebenher, wenig aufregend irgendwie, naja, manchmal schon, wenn ich mit meiner verrückten Kommilitonin J. in der PH saß, den Kommilitoninnen witzige Namen gab, "Eiskaltes Händchen", "AV-Mädchen" (mit ihr hatten wir das Seminar "AV-Medien in der Grundschule", "Doppelkinn ohne Kinn", "das Model" (wahlweise auch "der Stricher") usw. Oft im H & M gewesen, daher dort auch Leute kennengelernt. Viel gefeiert, gerne auch mit Schwulen und Lesben. Kann man die Zeit so zusammenfassen? Weiß nicht! Ich tue es einmal versuchsweise.
Was ist heute davon übrig geblieben? Sonntag war ich nach langer Zeit wieder einmal da, auf einem Geburtstag, auf dem Geburtstag meines lieben Freundes F., vielleicht abgesehen von seinem Freund A. der einzige übrig gebliebene Freund in Karlsruhe. Zwei oder drei Bekannte habe ich da noch, meist aus dem Umfeld von F., aber sonst? Wo sind die Freunde geblieben? Ich sehe sie nicht mehr. Und merkwürdig! Ich vermisse sie auch nicht besonders. Vergangenheit. Ählich geht es mir mit den Orten dort. Seltsam teilnahmslos laufe ich an meiner alten Wohnung vorbei, teilnahmslos auch durch den Schlossgarten.So vieles ist da passiert. Ich erinnere mich daran. Mein Kopf ist daran beteiligt. Doch was ist mit meinem Herzen? Nichts. Es passiert nichts. Ich erzähle dem schönsten Mann der Welt Geschichten, die ich erlebt habe. Erinnere mich an Foto-Shootings mit Freunden, als ich ihn irgendwo im Schlossgarten fotografiere. Ich denke daran ohne Sehnsucht, ohne Wehmut, denke nur, dass ich glücklich bin, in Frankfurt zu sein. Glücklich bin, mit dem schönsten Mann der Welt zusammen zu wohnen, in Frankfurt.
Meine beste Freundin N. fragte mich vor einigen Monaten, ob ich nicht gerne nach Karlsruhe ziehen möchte, dann wäre ich näher bei ihr, und sie liebe Karlsruhe, sie könnte mich oft besuchen. Ich sagte NEIN, ein klares Nein, deutlich, nicht nur, weil der schönste Mann der Welt Karlsruhe hasst, sondern auch weil ich einfach nichts mit der Stadt anfangen kann, nicht mehr.Trotzdem ein paar Impressionen von Sonntag:



Früher lag ich hier oft, auf der Hauptwiese vor dem Schloss... Meist auf der Picknickdecke, Essen und Trinken dabei, manchmal auch Freisportgeräte, aber eher seltener, meist eher Lernsachen oder Bücher.


Und hier vor der Pfütze im Schloga, mit Sommerhut und gut gelaunt. Aber auch ein bisschen nachdenklich. Was ist mit dir, denke ich mir, was ist mit dir, mein schönster Mann der Welt? Hat dir Karlsruhe die Sprache verschlagen? ;-)




Überhaupt Kommunikation, das Thema des Tages, wobei... die Leute auf der Geburtstagsfeier meist über ihre iPhones kommuniziert haben, das ist auch in Karlsruhe angekommen. Die Frankfurter Gäste, der schönste Mann der Welt und ich, konnten da nicht mithalten. Aber die hübsche Blondine im Bildvordergrund ebensowenig. :-)

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