Ich will ein Burgenblogger sein!


Dieses Bild tauchte gestern ständig auf meinen Timeline in den sozialen Netzwerken auf, vielfach geteilt - alleine deswegen hat sich die Aktion der Generaldirektion Kulturelles Erbe, der Rheinischen Zeitung und der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz gelohnt. Mir wurde von mehreren Freunden geraten, mich doch sofort als Burgenblogger zu melden. Und ja, sie liegen da richtig. Das sollte ich - und das mache ich auch! So sieht das aus! :-)
Wieso ich so prädestiniert dafür bin? Das wissen natürlich schmerzwach-Leser*Innen, habe ich doch genau vor einem Jahr einen Monat lang die "schmerzwach reist"-Aktion ausgerufen: Ich fuhr fast täglich mit der Bahn irgendwohin und postete sowohl auf Facebook, Pinterest und Instagram als auch hier im Blog Fotos und Gedankensplitter. Alles begann in Idstein, märchenhaft und entspannt. Es war ein aufregender August, mit einem Nebenprojekt "In Deutschlands Flüssen schwimmen" zum Beispiel in der Mosel mit meinen Nichten:



Im kühlen Nass in München war ich beim "Isar schwimmen", in Hamburg schwamm ich nicht nur in der Alster, sondern demonstrierte an der Seite von jungen russischen Homosexuellen gegen Putins homophobe Gesetze. Kirchen waren immer ein Thema, nicht nur in Speyer, sondern auch in Erfurt oder Naumburg - jawohl, Dome haben es mir angetan. Manchmal blieb ich nachts am Frankfurter Flughafen hängen und machte ein schönes Foto-Posting draus, manchmal hätte ich länger an einem Ort verweilen können, wie in Rostock bzw. Warnemünde



"schmerzwach reist" aktivierte ich immer mal wieder. Zum Beispiel an Weihnachten, als ich wundervolle Tage auf Teneriffa verlebte, insbesondere denke ich gerne an den sauwitzigen Ausflug an den Teide (die schlechtesten Abenteurer der Welt!), ihr könnt euch erinnern. :-)



Aber das ist ja nicht der einzige Grund, warum ich so geeignet dafür bin, ein halbes Jahr lang auf Burg Sonneneck zu wohnen. Als Stadtteilhistoriker 2012 - 2014 habe ich sehr viel über historisches Arbeiten gelernt, über Stadtentwicklung, über den subjektiven Blick auf einen Ort, auf die Menschen, die da leben. Über Burgen zu schreiben: ja, das wäre natürlich noch ein paar Schritte weiter in die Vergangenheit zu gehen, ein paar Schritte zurück, was urbanes Leben angeht. Als Burgenblogger würde ich ganz andere Dinge untersuchen. Den subjektiven Blick werde ich dabei behalten. Zum Thema "Rotzschwul" habe ich gerade mein Manuskript an meinen Verlag geschickt, es ist ein unterhaltsames Sachbuch. Das schwebt mir auch in diesem Projekt vor.
Überhaupt habe ich sehr viele verschiedene Ideen, wie ich meine Arbeit als Burgenblogger aufbaue. Dabei sind mir zwei Hauptstränge sehr wichtig: 
a) Blog
verschieden Reihen habe ich da im Blick: 
"Ein Tag mit ..." - hier verbringe ich mit einer Person aus dem Mittelrheintal einen Tag in ihrem Geburtsort. Das kann eine bekannte Persönlichkeit aus dem Raum sein, ein Bürgermeister, Ortsbeirat, Sänger, Wirt der angesehensten Kneipe, oder auch völlig unbekannt und doch interessant - eine gehandicapte Person, die einen "ganz besonderen Blick" auf den Ort hat als kleines Beispiel. Da kann man viele Aspekte reflektieren wie "Mobilität damals und heute", "Sitten damals und heute" etc. 
"Treiben lassen in ..." - so habe ich das ja bisher in "schmerzwach reist" gehandhabt: Meist lief ich am Bahnhof des Ortes / der Stadt los und ließ mich treiben. Und schaute, wo ich vorbei komme, wo mich der Zufall hintreibt - zu welcher Brücke, zu welchem Brunnen, zu welcher Gaststätte, Kirche etc.




"Burgenquartett!" - neben den historischen Fakten werde ich hier besondere Merkmale aussuchen, um die Burgen zu vergleichen. Solche Dinge wie: "Ist es möglich ohne superprofessionelle Gerätschaften ein Foto der gesamten Burg zu schießen?" oder "Wo fühle ich mich am sichersten / unsichersten?" oder "Wo gibt es den schönsten Ausblick?" oder oder oder ...
"Essen in ..." - Spaß habe ich auch am schönsten Ort nur dann, wenn ich etwas Gutes zum Essen zu erschwinglichen Preisen bekomme. Das werde ich an den Orten im Mittelrheintal erkunden. 
"Legenden" - ich werde ein paar Legenden der Gegend aufgreifen und auf spaßige Weise in meinem Blog interpretieren.
Alle meine Blogbeiträge werden natürlich in allen Social Media Kanälen geteilt und Zusatzmaterial wird es dort auch geben.
b) ein Buch
Ja, da möchte ich mich noch gar nicht festlegen. Ein Buch würde ich in der Zeit auch schreiben - wobei ich noch gar nicht weiß, ob ich am ehesten ein historisches Sachbuch oder einen historischen Roman schreiben möchte, vielleicht sogar "Fantasy"? Oder eine Liebesgeschichte, die heute spielt? A la Pilcher? Schauen wir mal. Ein bisschen Spannung muss euch ja noch erhalten bleiben! :-)

Letztlich sollte die Person, die der Burgenblogger wird, eine sein, die spontan, flexibel, humorvoll, kreativ ist - die sich vor dem Netzwerken nicht scheut, die auf andere Menschen zugeht, die die Ideen der anderen aufgreift, sie auf neue Weise verwendet. 
Vielleicht nehme ich ja auch Muffi mit. ;-)



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