Style Nouveau - fashion. personality. life. style. consulting ONE

Die Schirn Ausstellungseröffnungen sind immer seeehr interessant, ja, es geht nicht nur um die Kunst, sondern auch um die Menschen, die man dort sieht - und kennen lernt. Und um den Wein ;-)
Wir standen in der Nähe der Getränketheke, die Damen in meiner Runde schauten fasziniert auf die Stiefel einer älteren Dame in unserer Nähe.
"Die sind ja toll!" 
"Das sind ... Sieht man an der roten Sohle!"
"Ja, und die passen hervorragend zum Mantel!"
Die Frau bemerkte, dass die Blicke auf sie gerichtet waren. Ich schämte mich ein bisschen und sagte zu ihr: "Wir bewundern gerade ihr Outfit. Wunderschön!" 
Sie freute sich, lächelte schüchtern und bedankte sich.
Meine Damen lachten. Eine davon hatte ich kurz vorher erst vorgestellt bekommen: die schuhfachkundige Jonela, charmant, stilvoll, witzig.
Wir redeten über das Bloggen und Stilberatung - und kurze Zeit später hatte sie selbst einen Blog. Sie stellt sich nun selbst und ihren Blog vor:



http://blog.style-nouveau.com/de/2013/06/law-and-fashion/


Recht und Mode? Sind das nicht zwei völlig gegensätzliche Felder? Nun, ich bin der lebende Beweis dafür, dass ein und dieselbe Person wohl perfekt beides in sich vereinen kann. Aber lassen Sie mich in meinem ersten Blogbeitrag ein bisschen länger über meinen Lebensweg ausschweifen. Ich verspreche, dies nur dieses eine Mal zu tun. In der Zukunft werde ich Bilder und nur kurze Beiträge sprechen lassen, obwohl man als Jurist ja doch gerne viel und lange schreibt ...

Ich bin in Tirana geboren und aufgewachsen. Tirana ist die Hauptstadt von Albanien und Albanien ein kleines Land in Balkan. Viele wissen, dass mein Land bis 1991 noch kommunistisch und sehr isoliert war, viel mehr ist aber auch nicht bekannt. Ich werde in diesem Blog immer wieder auf meine Heimat zurückkommen, deren schöne Natur, deren Küche und Bräuche und natürlich Style and Fashion damals und heute.

Aber zurück zu mir. Es gab früher einen witzigen Brauch in Albanien. Wenn das Kind seinen ersten Geburtstag feierte, wurden ihm im Kreis der Familie einige Objekte vorgesetzt und man beobachtete, welches dieser Objekte das Kind als Erstes anfassen würde. Dieses Objekt sollte symbolisieren, welchen Beruf das Kind als Erwachsener ausüben würde. Meine Eltern erzählen, ich wählte ein Kleidchen …

Da ich als kleines Mädchen gerne und schön tanzte – was ich übrigens heute immer noch leidenschaftlich tue – überlegte meine Mutter, eine klassische Primaballerina aus mir zu machen. Meine Interessen schienen aber doch so vielfältig, dass meine Eltern lieber beschlossen, mich nicht in die Ballettschule sondern in die allgemeine Schule zu schicken. Mit dem Erlernen der deutschen Sprache hatte ich ja bereits im Alter von fünf Jahren angefangen.

In den Folgejahren wurde ich eine Vorzeigeschülerin, die ich bis zu meiner “summa cum laude” Doktorarbeit in Deutschland blieb. Ich hatte höchste Noten in allen Fächern. Wenn da nicht diese etwas mindere Note im Sportunterricht wäre … Wahrscheinlich bin ich deshalb heute eine echte Sportskanone. Meine Sportlehrerinnen wären bestimmt sehr stolz auf mich :-)

Kurz nachdem Albanien ein pluralistisch demokratisches Land wurde, durfte man sein Studienfach endlich selbst bestimmen. Ich wählte Rechtswissenschaften. Das war damals “sehr trendy”, obwohl man für dieses “Trendysein” ein hartes Auswahlverfahren durchstehen musste.

Über Stipendien landete ich nach Deutschland, machte hier Master of Laws und danach Promotion in der idyllischen Studentenstadt Göttingen. Der Weg danach führte mich nach München, nach Frankfurt und zeitweilig auch nach Berlin. Ich arbeitete in verschiedenen großartigen Kanzleien und musste zwischendurch noch einige Jahre hart studieren und Referendariat machen, um vollständige deutsche Juristin zu werden. Aber Letzteres ist eine komplizierte bürokratische Geschichte, mit der ich meine Leser nicht langweilen möchte.

Das Wichtigste ist, dass ich während dieses erneuten Jurastudiums parallel meiner zweiten Leidenschaft frönen konnte, Fashion und Lifestyle. Ich reiste in die Fashionmetropolen, studierte alle Fashionzeitschriften und Stilbücher, die ich kriegen konnte, entdeckte alte und neue Designer und Beautyprodukte, besuchte coole und innovative Fashionstores, romantische Vintageläden, Kunst- und Fashionausstellungen, war eine Pionierin des Online-Shoppings bei Yoox und Net-a-Porter und, und, und …

Früher in Albanien gab ich gerne kostenlosen Nachhilfeunterricht für alle möglichen Mitschüler, Nachbarn und Cousins, wie es sich für ein sozialistisches Land auch gehörte. In den letzten Jahren in Deutschland gab ich gerne kostenlose Stil- und Beautytipps, “streng geheimes” Insiderwissen in Shoppingthemen, “the places to be” etc., etc.

So kam ich Anfang diesen Jahres zu dem Schluss, ich müsse aus diesem großen Wissen und dieser unglaublichen Leidenschaft etwas machen. Die Idee der Imageberatung war geboren. Frau Dr. Rechtsanwältin wird Stilberaterin und Bloggerin …

Wie war das noch mal mit dem lustigen Brauch in Albanien, als meine Familie meinen ersten Geburtstag feierte? Ich wählte ein Kleidchen und nicht etwa ein Buch :-)

Fortsetzung folgt ... morgen :-)

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