Jahresrückblick 2020
Natürlich. Kaum jemand wird sich finden lassen, der dieses Jahr positiv in Erinnerung behält, für die meisten Menschen war die Pandemie zu belastend. Partner:innen, Freund:innen und Verwandte, Kolleg:innen und Bekannte erkrankten schwer, starben vielleicht sogar. Wir konnten nicht in Clubs gehen, kaum verreisen, lebten mit Beschränkungen, die wir in Europa (anders als zum Beispiel in vielen asiatischen Ländern) so nicht kannten.
Rückblickend stelle ich mir die Frage, ob mein holpriger Anfang in dieses Jahr (meine depressive Phase, von der ich hier an dieser Stelle berichtete) nicht sogar schon etwas Prophetisches hatte. Mein Kampf gegen die Niedergeschlagenheit begann also zur Jahreswende und blieb immer ein Thema: mitten in der Corona-Zeit hatte ich ganz andere Issues, ich musste in die Schlafklinik und etwas gegen meine Schlafapnoe unternehmen. Dies blieb das ganze Jahr nun das Thema, neben Corona natürlich. Die Pandemiebeschränkungen wirkten sich auch auf meine Projekte aus und ich musste ständig umdisponieren. In dieser Pandemiezeit lernte ich über mich, dass ich mich schwer mit Veränderungen tue, dass es mir schwerfällt, Projekte loszulassen, die mir wichtig sind, selbst Adaptionen fallen mir schon schwer ...
Doch ganz objektiv betrachtet war es überhaupt kein so schlechtes Jahr, es gab wie in der Vergangenheit einige Highlights in meinem Leben. Gemeinsam mit dem Gallus Zentrum und der Paul Hindemith-Schule gewann mein Modellprojekt JMDiQ den Citoyenne - den Preis für Bürgersinn (für den "Kubus der Solidarität"). Am Ende des Jahres wurde auch endlich der Bücherschrank im Gallus beim Golub-Lebedenko-Platz aufgestellt, für den ich der Pate bin.
Aber beginnen wir mit dem Kampf gegen die Depressionen zu Beginn des Jahres: ich muss immer wieder raus, was anderes sehen, einen Input kriegen, raus aus meinem Sumpf kommen.
Merkwürdig. Vielleicht weil ich mich im Lockdown befinde und das Wetter so eklig ist, kommen mir die Urlaube und Ausflüge so weit weg vor. Dabei erinnere ich mich auch gerne an das Eselwandern im Herbst, an Abende im Garten von meiner Freundin S., an Fahrradtouren nach Offenbach und an die Nidda.
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