Büsum: Langeweile pur ... so what?!


Auf Facebook witzelte ich vor zwei Wochen: ich langweeeeeiiiiiillleeeeeee mich zu Tode. Tja, ich war in Büsum bzw. Büsum Deichhausen gelandet, die Touristen*innen sind da U 15 und Ü 60, so ungefähr. Alle dazwischen sind Eltern, so ungefähr. 
Langeweile ist jedoch gar nicht immer so schlecht. Sie sorgte dafür, dass ich viel schlief, dafür, dass ich alles gaaaaaaaanz langsam machte - und letztendlich, dass mir so "langweilig" wurde, dass ich keine Ausrede mehr fand. Ich begann nicht nur mein Schreibprojekt, sondern ich schaffte es sogar, die erste Hälfte davon zu schreiben und die zweite Hälfte zu durchdenken - die letzten freien Tage vor dem Arbeitsbeginn reichten dann, um die erste Phase des Schreibprojektes zu beenden. Mehr davon werde ich demnächst berichten ...
Mir fällt es generell schwer, mich zu "langweilen", langweilen ist negativ besetzt, dabei heißt es ja einfach nur, einmal innezuhalten, sich selbst verlangsamen, sich Zeit lassen, Dinge ganz bewusst zu machen, ohne Hast, ohne Zeitnot, ohne Termine. Einfach in den Tag hineinleben und schauen, worauf man Lust hat, ohne dieses ständige den Sensationen nachrennen zu müssen. Mir fällt das schwer, ich habe immer etwas vor, habe immer einen Termin, ein Projekt im Kopf, ich gehe selten Kaffee trinken um des Genusses willen, ich habe Projekttermine. Beim Essen wird häufig über Projekte geredet, gehe ich zu einem Event ins Gallus treffe ich Leute, die mit mir über Projekte reden möchten. 
Ich reise auch deswegen alleine, weil ich sonst nicht lernen kann, diese Langeweile auszuhalten. Viele Menschen, mit denen ich reise, möchten dann dieses oder jenes an dem Tag erleben. Wenn wir schon mal hier sind, können wir noch auf Helgoland. Oder in dieses eine Meeresmuseum. Oder shoppen. Oder dies und das. Und dann kommt ja doch wieder Hektik auf - man muss plötzlich ganz schnell vom Frühstückstisch aufstehen oder noch schnell den Krabbenexpress erreichen, weil man sonst keine Zeit fürs Museum hat ... Das hatte ich alles nicht. Ich ließ mich treiben. Aß, wenn ich Hunger hatte, ging an den Strand, wenn ich Lust hatte, musste abends nicht mehr raus, konnte lesen, netflixen und schreiben ... Im Bett liegen bleiben und über die Geschichte nachdenken, am Strand die Augen schließen und vor min hin dösen ...
Über Büsum kann ich dagegen gar nicht viel schreiben. Ich war da. Das einzige und letzte Mal. Ich bin froh. :-)







































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