Elf Fragen von Schmerzwach an die Autorin Anja Ollmert

Anja Ollmert, geb. 1966 schreibt seit einigen Jahren überwiegend Kurzgeschichten, Prosagedichte und spirituelle Texte. Sie lebt mit ihrem Mann im Herzen des Ruhrgebietes und hat drei erwachsene Kinder. Die Autorin arbeitet ehrenamtlich als geistliche Leiterin des katholischen Frauenverbandes kfd und ist Leiterin eines Kinderchores. In ihrem vorliegenden Debütroman „Aoife“ verknüpft sie das persönliche Interesse an keltischer Mythologie und christlicher Tradition zu einer Fantasyromanze. Den Schauplatz ihres Buches hat sie mehrfach selbst bereist.

1.Wer bist du?
Mein Name ist Anja Ollmert. Ich wurde vor 46 Jahren in Recklinghausen geboren und wohne seither in Herten, der einst größten Bergbaustadt Europas. Ich bin Mutter von drei erwachsenen Kindern und verheiratet. 
2.Was machst du?
Ich arbeite fast ausschließlich ehrenamtlich. Seit 15 Jahren leite ich einen Kinderchor in meiner katholischen Heimatgemeinde. Darüber hinaus bin ich – ebenfalls ehrenamtlich – als geistliche Leiterin für die kfd, den größten katholischen Frauenverband in Deutschland, tätig. Das heißt, ich bin verantwortlich für die spirituelle Orientierung der Frauen in unserer Ortsgemeinde.
3.Woher kommst du und wohin möchtest du?
Dass mir der Glaube im Leben wichtig ist, das erklärt sich schon aus meinem Tätigkeitfeld. Doch auch für das Schreiben hatte ich von Kindheit an einiges übrig. Kleine Verse erheiterten meine liebe Verwandtschaft, als Teenager wurden daraus düstere Prosagedichte.  Heute schreibe ich Kurzgeschichten und habe gerade meinen ersten Roman „Aoife“ veröffentlicht. Mit dem möchte ich mir gerne einen Leserkreis erarbeiten, der Geschichten mag, in denen mystische und spirituelle Inhalte sich treffen.
4.Warum bist du Künstler_in geworden?
Ich würde mich derzeit nicht wirklich als Künstlerin bezeichnen wollen. Nicht zuletzt, weil das Schreiben an sich erst einmal hartes Handwerk ist. Erst die Fantasie macht Kunst daraus. Dabei die richtige Kombination zu erwischen, das ist es, was mich reizt, obwohl ich nicht weiß, ob mir das auch gelingt.
5.Welche Ziele hast du?
Hätte man mich das vor einem halben Jahr gefragt, hätte ich geantwortet: „Einmal meinen Namen auf einem Buchdeckel gedruckt lesen.“  Dieses Ziel habe ich erreicht und nun gilt es, sich neue Ziele zu erarbeiten. Dazu gehört neben dem guten familiären Miteinander auch, dass „Aoife“ vielleicht eines Tages nicht das einzige eigene Buch in meinem Regal bleibt. Aber das Schreiben sollte dabei nicht Selbstzweck sein. Ich möchte andere Menschen mit auf meine Gedankenreisen nehmen.
6.Wer oder was inspiriert dich?
Das ist ganz unterschiedlich. Manchmal ein plötzlicher Gedanke oder ein Alltagsgeschehen, dann wieder ein gestelltes Thema, dem ich mich unterwerfe. Es fällt mir nicht schwer, etwas Vorgegebenes umzusetzen, an eigenen Ideen muss ich länger feilen. Da ich auch für ein Internetportal schreibe, gibt es Vorgaben genug, die erfüllt werden wollen.  Als Redakteurin eines Gemeindemagazins geht es mir ähnlich, da halte ich mich an die Infos und forme daraus Texte. Und die Texte, die ich zu spirituellen Zwecken verfasse, brauchen selten zusätzliche Inspiration. Doch hin und wieder begegnet mir eine eigene Idee, bei der es mich drängt, sie zu einer Geschichte zu machen.
7.Wann bist du glücklich?
Wenn alles rund läuft und mir nichts Ungeplantes dazwischen kommt.
8.Wie sieht dein perfektes Leben aus?
Na ja, wer wäre nicht gerne reich und berühmt? Ok, reich muss nicht, berühmt darf aber… In meinem perfekten Leben hätte ich jemanden, der meine Hausarbeit erledigt, denn die steht häufig zwischen mir und dem Schreiben.
9.Was würdest du tun, wenn du einen Tag lang König_in von Deutschland wärst?
Ich würde mir einen Fiat 500 C kaufen und damit durch meine Stadt fahren. Dann säße ich eine Weile in einem Straßencafe in der Sonne und würde mir die Leute ansehen, die vorbeigehen. Danach würde ich mein nagelneues i-Pad aus der Tasche ziehen und mir Notizen für die nächste Geschichte machen. 
Du siehst, das alles ist gar nicht so abgehoben, als dass man es nicht eines Tages tun könnte, ohne Königin zu sein. Herrschen liegt mir nicht.
10. Wovon hast du als Kind geträumt?
Da das Singen immer zu meinen Hobbies gehörte, wollte ich gerne einmal eine große und berühmte Sängerin werden. Das hat nicht ganz geklappt…
Als Kind verfolgte ich unseren Pastor nach dem Religionsunterricht auf dem Schulhof, lauthals ein Kirchenlied singend. Ich dachte, er dürfe bestimmen, wer im Kirchenchor singt. Heute singe ich seit 34 Jahren in diesem Chor, so ist wenigstens ein Teil meines Traums in Erfüllung gegangen.
11.Worauf könntest du verzichten und worauf überhaupt nicht?
Auf meinen Computer zu verzichten, würde mir sehr schwer fallen, doch als ich „Aoife“ schrieb, hatte ich gar keinen Rechner. Es würde also – schweren Herzens – auch ohne gehen. Auf meine Familie und meine Freunde könnte ich nicht verzichten. Ich bin ein Mensch, der die enge Beziehung zu anderen braucht. Auch auf die Gesellschaft meiner Labradorhündin kann ich nicht verzichten. 

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